Beliebte Insel Mallorca lässt doppelt so viele deutsche Urlauber anreisen
Die Corona-Krise hat Spaniens Tourismusbranche ausgebremst. Jetzt will Europas wichtigstes Urlaubsland die Öffnung wagen. Bei einem Pilotprojekt soll das geübt werden – zunächst nur mit Deutschen.
Mallorca und andere Balearische Inseln wollen ab Montag bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland anreisen lassen. Das teilte die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, am Dienstag in Palma de Mallorca mit. Damit ist die Zahl fast doppelt so hoch wie am Vortag von spanischen Medien verkündet.
Deutschland sei aus zwei "offensichtlichen" Gründen für dieses Pilotprojekt ausgewählt worden, sagte Armengol: "Deutschland ist das Land, aus dem am meisten Urlauber zu uns kommen, und die epidemiologischen Zahlen sind den unseren sehr ähnlich." Ganz Spanien will sich erst am 1. Juli wieder für den Tourismus öffnen.
Die Urlauber müssten mindestens fünf Tage auf den Inseln bleiben und sich nach der Einreise nicht zunächst in Quarantäne begeben, wie es sonst bisher in Spanien bei Einreisen aus dem Ausland vorgeschrieben ist, betonte Armengol. Ihr Gesundheitsminister Iago Negueruela sagte zudem, es dürften auch Deutsche einreisen, die einen Zweitwohnsitz auf den Inseln besitzen. Die Menschen würden per Flugzeug nach und nach ins Land gelassen.
Drei deutsche Reiseveranstalter beteiligt
Bei dem Pilotprojekt sind drei deutschen Reiseveranstalter TUI, DER Touristik und Schauinsland Reisen beteiligt. Weitere Veranstalter, die die Angebote verkaufen dürfen, sollen folgen. Die deutschen Urlauber können nicht individual anreisen, sondern werden an Orten an der Playa de Palma und in der Bucht von Alcúdia in vier Hotels untergebracht sein. Tui will dafür Spezial-Tickets anbieten, die bei 200 Euro starten. Der Reiseveranstalter fliegt beispielsweise am 17. Juni von Stuttgart nach Palma de Mallorca.
Generalprobe für den großen Ansturm
Das Pilotprojekt auf den Balearen soll dazu dienen, den Ernstfall – den erwarteten Touristenansturm nach Öffnung der Grenzen am 1. Juli – zu proben. Man wolle prüfen, ob die Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an den Flughäfen und in den Hotels funktionieren. "Die Sicherheit der Einheimischen, des Personals und natürlich der Gäste steht im Mittelpunkt", sagte Armengol. Sollte ein Tourist Covid-19-Symptome aufweisen, werde er getestet. Und falls dieser positiv sei, werde ihm und seiner Familie ein spezielles Quartier zugewiesen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche
