Streik bei Eurowings und Germanwings Müssen Fluggäste mit Einschränkungen rechnen?
In der Nacht zum Montag hat der dreitägige Streik der Germanwings-Flugbegleiter an mehreren deutschen Flughäfen begonnen. Infolge des Ausstands, der bis einschließlich Neujahr dauern soll, fallen bundesweit zahlreiche Flüge von Eurowings aus. Germanwings führt ihre Flüge für Eurowings aus.
Trotz des Streiks bei der Lufthansa-Tochter Germanwings geht die Airline von einem geregelten Flugbetrieb aus. Viele Fluggäste seien auf andere Flüge umgebucht worden, sagte Eurowings-Sprecher Matthias Eberle am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Er spricht auch für Germanwings, da sie ihre Flüge für Eurowings durchführt. Von rund 1.200 Eurowings-Flügen fänden in den drei Streiktagen von Montag bis Mittwoch mehr als 1.000 statt.
Eberle wirft der Gewerkschaft Ufo, die die Germanwings-Flugbegleiter am Freitag zu dem Ausstand aufgerufen hatte, vor, dass es ihr nicht mehr um Inhalte gehe. Die Arbeitgeberseite sei der Ufo am Samstag weit entgegenkommen, sagte Eberle. Germanwings hatte ihren Beschäftigten die Teilzeitregelungen der Lufthansa angeboten – das Thema war der offizielle Streikgrund. Ufo lehnte aber ab, weil sie eigene Tarifregelungen zur Teilzeit will.
Es gehe um "persönliche Themen"
"Der Teilzeitvertrag der Lufthansa ist nachweislich der beste, den es in der Industrie gibt", sagte Eberle am frühen Montagmorgen. Dass die Gewerkschaft ihn ablehnt, zeigt aus Eberles Sicht, dass es nicht mehr um sachliche Themen gehe, "sondern um andere Themen, auch um persönliche Themen."
Seit langem liegen Ufo und Lufthansa im Clinch. Dabei geht nicht nur um Tariffragen, sondern auch um die Anerkennung der Ufo als Gewerkschaft.
Info
Auf der Internetseite der Fluggesellschaft Eurowings können Sie sich über den aktuellen Stand Ihres Fluges erkundigen.
Zahlreiche innerdeutsche Verbindungen gestrichen
Bei den Stornierungen handelt es sich vor allem um innerdeutsche Verbindungen, aber auch einige Flüge nach Österreich und in die Schweiz wurden gecancelt. Vor allem die Flughäfen Köln-Bonn, München, Hamburg und Berlin-Tegel sind betroffen.
Nach gescheiterten Vorgesprächen zu einer Schlichtung hatte die Ufo am Freitag die Flugbegleiter von Germanwings zum Streik aufgerufen. Übers Wochenende sparten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite nicht mit gegenseitigen Vorwürfen. Auch ein Einlenken der Germanwings am Samstag führte nicht zu einer Absage des Streiks.
"Ganz im Gegenteil fürchten wir, bei der Kommunikation des Managements, dass drei Tage noch lange nicht genug sein werden", warnte Ufo in einem Schreiben an ihre Mitglieder, das der dpa vorliegt.
In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1.500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen. Offizieller Streikgrund ist ein Streit der Gewerkschaft mit der Arbeitgeberseite um Regelungen zur Teilzeit.
- Nachrichtenagentur dpa