Panamakrankheit Pilzkrankheit führt zu weltweiter Bananen-Krise
Der Deutsche Fruchthandelsverband warnt vor einer Bananen-Krise in deutschen Supermärkten. Zahlreiche Plantagen in Lateinamerika sind mit der Pilzkrankheit Tropical Race 4, die bereits in Kolumbien mehrere Pflanzen befallen hat, infiziert.
Bananenplantagen in Lateinamerika sind von einem Pilz befallen, der infizierte Pflanzen absterben lässt. Betroffen sei die Sorte "Cavendish", die auch nach Deutschland exportiert werde, teilte der Deutsche Fruchthandelsverband am Dienstag mit. Das Kolumbianische Landwirtschaftsinstitut (ICA) habe bestätigt, dass in Labortests die sogenannte Panamakrankheit Tropical Race 4 (TR 4) auf Bananenfarmen in der karibischen Küstenregion festgestellt worden sei.
"Cavendish"-Bananen, die für die Wirtschaft wichtigste Bananensorte, hätten zurzeit einen Anteil von mehr als 90 Prozent auf dem deutschen Markt, erklärte der Verband. Nach Deutschland würden schätzungsweise mehr als eine Million Tonnen jährlich importiert. Davon stammten 99 Prozent aus Mittel- und Südamerika. TR 4 bedrohe das mit Abstand bedeutendste Herkunftsgebiet von Bananen für den europäischen und nordamerikanischen Markt.
Können Bananen von infizierten Pflanzen weiterhin verzehrt werden?
Der Pilzstamm TR 4 sei seit Jahren bekannt und bisher vor allem in Asien und Afrika aufgetreten, betonte der Verband. Für den Menschen sei der Pilz ungefährlich. Bananen von befallenen Stauden könnten bedenkenlos verzehrt werden. Der Pilz befällt die Wurzeln der Pflanze und beeinflusst somit das Wachstum der Staude – sie kann durch die Panamakrankheit keine Früchte mehr bilden.
Pestizide helfen derzeit noch nicht gegen den Schädling. Eine mögliche Resistenz gegen den Pilz könne laut Wissenschaftlern der Queensland University of Technology in Australien durch eine Kreuzung mit einer wilden Bananensorte erreicht werden. Die "Cavendish"-Banane, wie die meisten europäischen Verbraucher sie kennen, gäbe es dann jedoch nicht mehr.
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Die UN-Welternährungsorganisation FAO hatte 2016 erklärt, dass es bisher keine wirksamen Möglichkeiten der Ausrottung gebe. Infizierte Pflanzen sterben laut Fruchthandelsverband ab und produzieren keine Bananen mehr. Die befallenen Flächen müssten gerodet werden und seien für den Bananenanbau grundsätzlich nicht mehr verwendbar.
- Nachrichtenagenturen afp, dpa-afx