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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mykotoxine in Lebensmitteln Verschimmeltes Brot gegessen – gefährlich oder harmlos?
Der Schock ist groß, wenn Sie nach dem Essen einer Scheibe Brot feststellen, dass die anderen Scheiben von Schimmel befallen sind. Was sollten Sie tun?
Vor vielen Jahren wurde angenommen, dass oberflächlicher Schimmel, zum Beispiel in einem Marmeladenglas, einfach entfernt werden kann. Die restliche Konfitüre im Glas sollte noch gut sein, so die Annahme. Heute ist jedoch bekannt, dass sich Schimmelsporen sowohl bei der Marmelade als auch im Brot rasend schnell ausbreiten können. Die Sporen im Inneren sind oft nicht erkennbar.
Nach dem Verzehr einer geringen Menge Schimmel werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit keine Symptome oder negativen Begleiterscheinungen feststellen. Je nach Immunsystem werden Schimmelpartikel einfach verdaut und ausgeschieden. Die Magensäure ist meist effektiv genug, um Magenverstimmungen, Erbrechen oder Durchfall zu verhindern.
Nach dem Verzehr einer größeren Menge Schimmel ist jedoch Vorsicht geboten. Bei beginnendem Durchfall oder Erbrechen können Kohletabletten helfen, die Gifte und Keime im Magen zu binden und auszuscheiden. Die Einnahme von zwei bis vier Tabletten, oder eine über den Tag verteilte Einnahme, wird empfohlen. Unterstützend helfen viel Wasser und ungesüßte Kräutertees dabei, die Keime auszuscheiden.
Verzehr von Schimmelsporen – für wen ist es besonders gefährlich?
- Kinder
- Schwangere
- Diabetespatienten
- Menschen mit schwachem Immunsystem
Diese Personengruppen sollten zügig einen Arzt aufsuchen. Die Giftstoffe müssen schnell aus dem Körper gespült werden, gegebenenfalls mithilfe eines Darmeinlaufes.
Generell gilt: Eine lang andauernde Einnahme von Schimmel kann zu Leber- und Nierenschäden führen. Die Vergiftung mit einer großen Menge an Mykotoxinen, also Schimmel, kann krebserregend sein.
Unterschiede bei Wurst und Hartkäse
Wenn Sie Schimmel auf Lebensmitteln wie Brot oder Toast entdecken, werfen Sie diese komplett weg. Die Pilzgifte können sich im ganzen Laib ausgebreitet haben. Milchprodukte, Obst, Gemüse und auch Säfte sollten ebenfalls entsorgt werden. Bei Wurst und Hartkäse gibt es Unterschiede.
Hartkäse, zum Beispiel Parmesan, der mit oberflächlichem weiß-grünem Schimmel belegt ist, kann gegessen werden. Das großzügige Wegschneiden der betroffenen Stellen reicht hier aus. Bei stärkerem Schimmelbefall gehört aber auch der Hartkäse in den Müll. Auch verschimmelte Wurst ist nicht mehr zum Verzehr geeignet.
Rohwurst wie Salami jedoch, die bei der Herstellung mit Schimmelsporen benetzt wurde, muss nach dem Anschnitt kühl gelagert werden. Dieser Schimmel ist gewollt und setzt Stoffwechselprozesse in Gang. Dadurch entwickeln sich das besondere Aroma und der Geruch.
- Bundesinstitut für Risikobewertung: "Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln – So können Sie sich schützen"
- utopia.de: "Schimmel gegessen: Was du jetzt beachten solltest"