Irreversible Schäden möglich In diesen Allergiemitteln stecken kritische Stoffe
Eine Schniefnase und juckende Augen – Allergikern sind diese Leiden nur allzu gut bekannt. Bestimmte Medikamente versprechen Abhilfe gegen die Symptome. Die Zeitschrift "Öko-Test" hat nun 22 Mittel gegen Allergien ins Labor geschickt. Die Ergebnisse.
Mittel gegen Allergien wirken in der Regel gut, aber manche von ihnen enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test". Das Verbrauchermagazin hat insgesamt 22 der meistverkauften Mittel gegen Allergien genauer unter die Lupe genommen. Darunter Augentropfen, Nasensprays, Tabletten und Tropfen zum Einnehmen.
Elfmal vergaben die Tester die Note "sehr gut", vier Produkte bewertete sie mit "gut". Sechs sind den Testern zufolge "befriedigend", eins schnitt mit "ausreichend" ab.
"Öko-Test" kritisiert Wirkstoffe in manchen Antiallergika
Das Problem mancher Produkte sind laut "Öko-Test" die Inhaltsstoffe. Bei den "Fenistil Tropfen Antiallergikum zum Einnehmen" von GlaxoSmithKline (Note "befriedigend") und den "Zaditen Ophtha Sine 0,25 mg/ml Augentropfen" von Théa Pharma (ebenfalls "befriedigend") sind es die Wirkstoffe, die "Öko-Test" kritisiert. Beide Mittel arbeiten mit Antihistaminika der ersten Generation, also mit "veralteten Wirkstoffen". Diese haben einige Nebenwirkungen: Die in den Mitteln eingesetzten Dimetinden und Ketotifen können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen, zu Nervosität führen, müde machen und einen trockenen Mund hervorrufen.
"Öko-Test" rät zu Mitteln mit Antihistaminika der zweiten Generation wie etwa Cetirizin, Azelastin, Laratadin und Levocabastin. Sie verursachen weniger Nebenwirkungen als Antihistaminika der ersten Generation und können Symptome schnell lindern. Eher vorbeugend wirkt der Stoff Cromoglicinsäure. Die Experten raten deutlich von Produkten ab, die mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin in Kombination mit Cetrizin arbeiten. Der Stoff kann die Herzfrequenz steigern und Schlafstörungen hervorrufen.
Dieses Produkt schnitt am schlechtesten ab
Nebenwirkungen begünstigt auch der Stoff Beclometasondipropionat – etwa Erkrankungen des Immunsystems oder Magen-Darm-Beschwerden. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der sogenannten Glucocorticoide. Er steckt im von "Öko-Test" überprüften Mittel "Ratio Allerg Heuschnupfenspray" von Ratiopharm. Da die Tester in diesem zusätzlich auch Benzalkoniumchlorid und PEG/PEG-Derivate fanden, bewerteten sie das Produkt insgesamt mit "ausreichend".
Benzalkoniumchlorid ist ein Hilfsstoff, der Zellen beschädigen und die Haut reizen kann. "In der Nase angewendet, kann es die Nasenschleimhaut zum Teil irreversibel schädigen", heißt es in der Zeitschrift "Öko-Test". Zudem kann es selbst Allergien auslösen. Letzteres gilt auch für Benzoesäure. Sie steckt in den "Fenistil Tropfen Antiallergikum".
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Mittel gegen Allergien: Nach diesen Kriterien bewertete "Öko-Test"
Ein weiterer problematischer Konservierer ist in den Augen der Tester Propylparaben. Dieses steht im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Es ist in den Mitteln "Cetririzin-Ratiopharm Saft" und "Cetirizin AL 10mg/ml, Tropfen" von Aliud vorhanden (trotzdem beide Note "gut").
Für das Testergebnis spielten die Wirkstoffe und Hilfsstoffe in den Mitteln die größte Rolle. Aber auch Wirksamkeitsbelege, die Beschaffenheit der Beipackzettel und weitere Mängel gingen in das Gesamtergebnis mit ein. Für die Bewertung der Produkte stand "Öko-Test" ein Allergologe zur Seite.
- Testergebnisse "Öko-Test"
- Pharmaindex Gelbe Liste