Trotz schwerer Schäden Great Barrier Reef gilt nicht als bedrohtes Welterbe
Das für seine einzigartige Unterwasserwelt berühmte Great Barrier Reef kommt vorerst nicht auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Der Aktionsplan der australischen Regierung zum Schutz des weltgrößten Korallenriffs habe das zuständige Unesco-Komitee überzeugt, sagte Australiens Umweltminister Josh Frydenberg dem Radiosender "ABC".
Die Entscheidung sei ein "großer Gewinn für Australien". Das Riff ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Der Aktionsplan sieht verschiedene Maßnahmen vor, mit denen das Ökosystem des Great Barrier Reefs bis 2050 besser geschützt werden soll. Die Regierung will unter anderem zwei Milliarden Australische Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) investieren, um etwa die Wasserqualität zu verbessern. Seit 2016 sind auf einer Fläche von Hunderten Quadratkilometern unzählige Korallen vor Australiens Nordostküste wegen extrem warmer Temperaturen abgestorben.
Das Great Barrier Reef ist seit 1981 offizielles Weltnaturerbe der Unesco. Die UN-Behörde hatte in den vergangenen Jahren immer wieder damit gedroht, das Riff auf die Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen, da sich die australische Regierung nicht ausreichend um den Schutz bemühe. Das Naturwunder bringt Australien jährlich rund 6,4 Millionen Australische Dollar an Tourismuseinnahmen ein. Mehr als 64.000 Jobs hängen direkt von der Arbeit am Riff ab.
29 Prozent der Flachwasserkorallen abgestorben
Zuletzt sorgten alarmierende Berichte über die Bedrohung des Great Barrier Reef für Aufsehen. So ist die Korallenbleiche noch schlimmer als gedacht: Im Jahr 2016 seien 29 Prozent der Flachwasserkorallen abgestorben, teilten Forscher Ende Mai mit. Bislang waren die Wissenschaftler aufgrund von Luft- und Unterwasseraufnahmen davon ausgegangen, dass im vergangenen Jahr 22 Prozent der Korallen zerstört wurden. In diesem Jahr wird mit einer weiteren verheerenden Korallenbleiche gerechnet. Ursache ist demnach der Klimawandel und die Erwärmung der Ozeane.