Verhaltenskodex in den USA Oben Ohne am Strand ist auch bei Trump tabu
Schon bevor Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten geworden ist, gab es deutliche Unterschiede zwischen den USA und Old Europe – besonders im alltäglichen Miteinander treten sie zutage. Daran hat sich auch nach Monaten seiner Amtszeit noch nichts geändert.
US-Präsident Trump verschreckt weiterhin viele Touristen. Will er sie überhaupt in seinem Land sehen? Die Antwort darauf lautet eindeutig: Ja, Urlauber, Geschäftsreisende etc. sind willkommen! Schließlich werden ja einige sogar in Hotels mit seinem Namen absteigen. Tourismus lässt folglich auch die Kasse des mächtigsten Mannes der Welt klingeln. Dennoch führt uns der neue Präsident derzeit täglich vor, wie unterschiedlich Europa und die USA ticken.
Höflichkeitsfloskeln von Bedeutung
"Nice to meet you", "How are you?", "Great to see you", "Hope we will meet again" zählen zu den klassischen Höflichkeitsfloskeln bei der Begegnung mit Amerikanern. Dieser Erstbegegnungsenthusiasmus ist aber auf keinen Fall wortwörtlich zu nehmen. Am einfachsten pariert der so Angesprochene, in dem er die Aussage wiederholt – also etwa mit "Nice to meet you".
Amerikaner stellen sich immer hinten an
Es ist ziemlich egal, ob an der Kasse im Supermarkt, am Schalter im Bahnhof, am Infostand: Amerikaner sind ziemlich gut im Anstellen und Warten. Selten gibt es Leute, die versuchen, in der Wartereihe mit kleinen Tricks schneller nach vorne zu kommen. Gewartet wird auch in jedem noch so kleinen Café oder Restaurant, bis jemand kommt und einem den Platz zuweist. Einfach reingehen und hinsetzen, ist nicht üblich, es sei denn, es handelt sich um ein Selbstbedienungsrestaurant.
Wegen der kleinen Unterschiede bei den Essmanieren muss niemand sein Benehmen ändern. Tatsache aber ist, dass Amerikaner in der Regel auf ihre Gabel nie alles auf einmal laden würden, also Fleischbrocken, Kartoffelstück plus noch ein Böhnchen. Stattdessen wird alles hintereinander gegessen. Zudem schneiden viele zuerst ihr Steak in Stücke, legen dann ihr Messer aus der rechten Hand, nehmen die Gabel in die rechte und essen dann. Manche sind noch umständlicher und wiederholen diese Prozedur nach jedem Schneidevorgang.
15 Prozent Tip: ein Muss
Während in der Bundesrepublik bei Serviceleistungen wie Bedienung aufgerundet wird, sind in den USA beim Essengehen 15 bis 20 Prozent der Rechnungssumme als Trinkgeld üblich. Der Grund: Viele Mitarbeiter in der Gastronomie bekommen nur ein kleines Grundgehalt. Auch Taxifahrer erwarten nicht weniger als 15 Prozent Tip. Kofferträger am Bahnhof oder Flughafen bzw. im Hotel rechnen mit einem Dollar pro Gepäckstück.
Wer nach dem Dessert den Kellner diskret nach der "toilet" fragt, erntet mit großer Wahrscheinlichkeit einen leicht betretenen Blick. Vor allem in Trumps vornehmen "Mar-a-Lago"-Club würde er dem Gastgeber einen peinlichen Moment bescheren, weil die Suche nach einer Toilette in den USA mit der Frage nach dem "restroom" kundgetan wird. Alles andere gilt als unhöflich.
Oben Ohne? Geht gar nicht!
Als nicht minder ungehörig finden es Amerikaner, wenn Frauen sich oben ohne sonnen. Selbst Trump würde da wegsehen, denn blanke Busen sind in der Öffentlichkeit tabu. Auch nackte Kleinkinder am Strand entsprechen nicht der Etikette des etwas prüden Amerika.
Ganz eigenen Regeln folgt das Fahren in einem Aufzug. In die Lifte von Wolkenkratzern passen oft mehrere Fußballmannschaften. Das heißt, dass sehr viele unterschiedliche Menschen für Minuten in einem engen geschlossenen Raum zusammen auskommen müssen. Deshalb gilt: Bloß nicht reden, bloß nicht telefonieren. Aber noch wichtiger: Auf keinen Fall irgendjemanden anstarren. Am sichersten ist es, den Boden zu inspizieren, denn jeder andere Blick könnte als aufdringlich empfunden werden.
Zu guter Letzt: Tipps zur Sicherheit
Wer von der Polizei kontrolliert wird, hält sich an ihre Anweisungen und führt keine abrupten Bewegungen aus. Wer in seinem Mietwagen von der Polizei angehalten wird, steigt nicht aus. Stattdessen legt er seine Hände sichtbar aufs Lenkrad und wartet, bis ihm gesagt wird, was er zu tun hat. Der Grund: Amerikanische Polizisten schießen schneller, weil sie immer damit rechnen, mit einer Waffe angegriffen zu werden. Schuld daran sind die lockeren Waffengesetze. Und würde es nach Trump gehen, sollen die in Zukunft noch lockerer ausfallen.