Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ethische Bedenken Kambodscha stoppt Muttermilch-Exporte
Muttermilch-Exporte aus Kambodscha gehören der Vergangenheit an: Das Geschäft mit den armen Müttern, die sich durch das Abpumpen etwas Geld dazu verdienten, ist gestoppt worden.
Kambodscha verbietet den Export abgepumpter Muttermilch in die USA vollständig. Wie aus einem Schreiben hervorgeht, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, beauftragte das kambodschanische Kabinett das Gesundheitsministerium am Dienstag damit, "Maßnahmen zu ergreifen, um sofort den Kauf und Export von Muttermilch von Müttern aus Kambodscha zu unterbinden". "Auch wenn Kambodscha arm ist", müssten die Mütter im Land nicht ihre Milch verkaufen.
Arme Mütter sollen geschützt werden
Bereits vor gut einer Woche hatte Kambodscha den Muttermilch-Export ausgesetzt. Damit reagierte die Zollbehörde des südostasiatischen Landes auf Medienberichte, denen zufolge sich arme Mütter in dem Land durch häufiges Abpumpen ein Zubrot verdienten. Hinter dem Muttermilchhandel steht das US-Unternehmen Ambrosia Labs, das die Milch in den USA für 20 Dollar (18,60 Euro) pro 147-Milliliter-Packung verkauft.
So lief das Muttermilch-Geschäft ab
Die im US-Bundesstaat Utah ansässige Firma Ambrosia Lab bot die kambodschanische Muttermilch Müttern in den USA an, die selbst nicht genug Milch produzierten oder aus anderen Gründen Muttermilch zufüttern wollten. Nach dem Abpumpen in Kambodscha wurde die Milch eingefroren, in die USA verschickt und dort pasteurisiert. Dieses Geschäft mit armen kambodschanischen Müttern warf ethische Fragen auf, die zuletzt in mehreren Medienberichten thematisiert wurden.