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Ambrosia: Gefahr für Menschen – mit diesen Tipps werden Sie das Unkraut los


Allergie-Pflanze
Ambrosia: Wie Sie das Unkraut loswerden

Ambrosia verbreitet sich in Deutschland immer stärker – und das ist ein Problem, denn sie gilt als starker Allergieauslöser. So erkennen Sie die Pflanze.

Aktualisiert am 17.07.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Warum verbreitet sich die Ambrosia so stark?

Ein wesentlicher Grund für die immer stärkere Verbreitung von Ambrosia artemisiifolia ist die Tierliebe der Menschen. In der kalten Jahreszeit richten viele Menschen Futterstellen für die überwinternden Vögel ein. Rund um das Vogelhäuschen und unter Sträuchern, in die man im Winter Meisenknödel gehängt hat, wachsen im Frühsommer Sämlinge der beifußblättrigen Ambrosia. Mehrere Jahre können die Samen keimfähig im Boden schlummern, sodass man die Plätze über Jahre kontrollieren muss.

Ambrosia: Die Pflanze ist ein ungeheuer aggressives Unkraut. Sogar der Staat greift in die Bekämpfung ein.Vergrößern des Bildes
Ambrosia: Die Pflanze ist ein ungeheuer aggressives Unkraut. Sogar der Staat greift in die Bekämpfung ein. (Quelle: imago images / blickwinkel)

Die etwa fünf Millimeter großen Ambrosia-Samen befinden sich im Vogelfutter. Die Fruchtstände des einjährigen Ackerunkrauts reifen zusammen mit Sonnenblumen und werden dann unbeabsichtigt mitgeerntet. Eine Vermischung ist dabei kaum zu verhindern.

Selbst bei Produkten im Handel, die als "frei von Ambrosia-Samen" gekennzeichnet sind, wurden bei Stichproben immer wieder Verunreinigungen gefunden. Daneben wirbeln landwirtschaftliche Maschinen die Ambrosia-Samen durch die Luft und sorgen so für die Verbreitung.

Mit welchen Pflanzen wird die Ambrosia leicht verwechselt?

Die Ambrosia hat keine auffälligen Merkmale, an denen sie leicht auszumachen wäre. Sie hat sogar Doppelgänger und wird häufig mit dem gewöhnlichen Beifuß, Wermut und der wilden Möhre verwechselt, die allesamt harmlos sind.

Ambrosia zuverlässig erkennen

Sind die Blätter unterseits grün und der Stängel deutlich abstehend behaart, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um eine Ambrosia handelt. Auch unsere Fotoshow hilft Ihnen dabei, Ambrosia als solche zu identifizieren.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft zählt als Unterschiede zwischen Ambrosia und Gemeinem Beifuß folgendes auf:

  • Die Blätter sind beim Gemeinen Beifuß heller und silbrig, bei der Ambrosia ganz grün.
  • Die Stängel sind beim Beifuß unbehaart, bei der Ambrosia behaart.
  • Die Entwicklung verläuft beim Gemeinen Beifuß schneller.
  • Blühbeginn ist beim Gemeinen Beifuß ab Juni, bei der Ambrosia ab Juli bis August.
  • Der Blütenstand ist beim Beifuß pyramidenförmig, bei Ambrosia länglich.

Foto von Pflanze machen und bei Meldestelle einreichen

Wer sich nicht sicher ist, ob es sich bei einer Pflanze tatsächlich um Ambrosia handelt, kann sich mit einem Digitalfoto an eine der zentralen Meldestellen wenden, die viele Bundesländer inzwischen eingerichtet haben. Dort werden Datenbanken über die Ausbreitung des Unkrauts geführt und Hobbygärtner beraten, wie sie am besten gegen die hartnäckigen Pflanzen vorgehen können.

Auch das zum Landwirtschaftsministerium gehörende JKI hat eine Online-Meldestelle für Ambrosia-Funde eingerichtet. Durch die verbesserte Dokumentation soll der staatliche Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Unkrauts besser organisiert und effizienter gestaltet werden. Zur Meldestelle des JKI geht es hier.

Meldepflicht bei Ambrosia?

Trotz der extremen Verbreitung des unangenehmen Unkrauts besteht in Deutschland zurzeit noch keine Meldepflicht. Allerdings wird empfohlen, den zuständigen Kreisfachberater über größere Bestände zu informieren.

Ambrosia im Garten bekämpfen

Um die Ambrosia im Garten zu vernichten, entfernen Sie sie komplett mit der Wurzel vor der Blüte aus dem Boden. Hat sich bereits der verzweigte Blütenstand gebildet, müssen Sie zunächst den Blütenstiel abschneiden. Nach diesem Rückschnitt sollten Sie die Wurzel ausgraben, denn die Pflanzen regenerieren sich schnell.

Entsorgen Sie den pflanzlichen Abfall über den Restmüll und keinesfalls im Biomüll. Dieser wird nämlich der Kompostierung zugeführt. Hier entsorgte Ambrosiapflanzen würden nur zur weiteren Verbreitung des Unkrauts beitragen.

Ambrosia ist einer der stärksten Auslöser für Allergien

Wenn Sie Ambrosia aus Ihrem Garten entfernen, sollten Sie vorsichtig vorgehen. Handschuhe sind in jedem Fall empfehlenswert, um Hautausschläge zu vermeiden. Allergiker sollten am besten ganz die Finger von dem Unkraut lassen und lieber weniger empfindliche Familienmitglieder die Bekämpfung übernehmen lassen. Die gesundheitliche Belastung durch die Pollen ist erheblich.

Ambrosia ist ein so starker Allergieauslöser wie kaum eine andere Pflanze. Schon eine geringe Konzentration von fünf bis zehn Körnern pro Kubikmeter Luft reicht aus, um allergische Reaktionen auszulösen.

Normalerweise nimmt die allgemeine Pollenbelastung der Luft spätestens im August ab, sodass Heuschnupfenallergiker ab dann wieder frei aufatmen könnten.

Der Zeitraum der Symptome verlängert sich allerdings. Denn die Ambrosia bildet von Juli bis September große Mengen an Pollen, die durch den Wind über weite Entfernungen transportiert werden. Man kann sogar von den Symptomen der Allergie geplagt werden und 200 Kilometer von der nächsten Pflanze entfernt sein.

Symptome einer Ambrosia-Allergie

Die Pollen können Heuschnupfen-Symptome – die sogenannte allergische Rhinokonjunktivitis – wie

  • Augenrötung
  • Augentränen
  • Juckreiz der Augenlider und Nase
  • Fließnase
  • verstopfte Nase
  • Gaumenjucken

und im schlimmsten Fall sogar Asthma bronchiale auslösen. Möglich sind ebenfalls allergische Hautreaktionen bei Kontakt mit der Pflanze.

Durch eine Kreuzallergie können auch Beschwerden beim Essen von Sellerie oder Karotten, aber auch Bananen oder Melonen auftreten. Die Kreuzallergie kann sich auf Gewürze wie Paprika oder Petersilie ausweiten.

Auch Beifuß ist bei Ambrosia-Allergie gefährlich

Menschen, die gegen Ambrosia allergisch sind, reagieren häufig auch auf Beifuß-Pollen mit körperlichen Beschwerden. Hierbei handelt es sich um den Beifuß-Ambrosia-Komplex. Beide Pflanzen sind botanisch nah verwandt. So wird Ambrosia auch beifußblättriges Traubenkraut genannt.

Abgase verstärken Allergie-Effekt

In einer Studie für das Helmholtz-Zentrum München wurde die Auswirkung von Ambrosia-Pollen im Zusammenhang mit Stickoxiden getestet. Dadurch sollten die Bedingungen an Autobahnen nachgestellt werden, wofür der Pollen-Extrakt mit Blutseren von Allergikern gemischt wurde.

Das Ergebnis der Studie bewies, dass die Verbindung zwischen Pollen und Abgasen zu deutlich heftigeren allergischen Reaktion führt. Die begasten Pollen bildeten andere Proteine. Feinstaub und Stickoxide führen zu erhöhter Stressreaktion der Ambrosia-Pflanze und damit zu weitaus aggressiveren Pollen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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