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Zentralabitur Hamburg: Schulsenator verbessert miese Mathe-Noten


Hamburgs Schulsenator in der Kritik
Schlechte Mathe-Noten schöngerechnet

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 11.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Abitur: Für das Abitur 2017 gibt es erstnmals einen bundesweit einheitlichen Aufgabenpool.Vergrößern des Bildes
Für das Abitur 2017 gibt es erstnmals einen bundesweit einheitlichen Aufgabenpool. (Quelle: dpa-bilder)

Der Mathe-Schock erschüttert die Schulpolitik im Stadtstaat Hamburg. Bei einer Probeklausur für das Abitur mit bundesweit einheitlichen Aufgaben schnitten die Hamburger Schüler schlecht ab. So schlecht, dass der Schulsenator ihre Noten anheben will. Darüber ist Streit entbrannt.

Die Mathe-Klausur war am 13. Dezember an allen Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen geschrieben worden. Es war ein Probelauf für das sogenannte Zentral-Abitur 2017 mit länderübergreifen Aufgaben. Erstmals steht den Schulen eine zentrale Aufgabensammlung für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch zur Verfügung. Damit soll das Abitur bundesweit besser vergleichbar werden.

Unteres Mittelmaß

Für viele Hamburger Schüler waren die Matheaufgaben eine harte Nuss. Nach ersten Rückmeldungen aus den Schulen lag der Schnitt bei 3,9. Beim Abitur 2016 war die Durschnittsnote in Mathe 3,2, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) ordnete deshalb an, die Zensuren um eine Note aufzuwerten. Das hat die Opposition in der Bürgerschaft scharf kritisiert.

Nachteilsausgleich oder Manipulation?

"Solange nicht klar ist, ob die Aufgaben zu schwer oder die Schülerinnen und Schüler zu wenig vorbereitet waren, sollen Hamburgs Schülern keine Nachteile entstehen", begründete Rabe die Aufwertung der Zensuren.

Die CDU verurteilte diesen Schritt: "Die Manipulation der Noten hilft den Schülern in der eigentlichen Prüfung nicht und fügt dem Ruf des Hamburger Schulsystems schweren Schaden zu." Die FDP sprach von einer Bankrotterklärung Rabes.

Übungsstunden in Mathe angesetzt

Die Schulbehörde verteidigte das Vorgehen. Da die Klausur ein halbes Jahr vor den Abiturprüfungen stattfand, hätten den Schülern noch 20 Prozent der Mathestunden gefehlt. Und weil die Klausur rund fünf Prozent der Abiturnote bestimme, habe sich die Schulbehörde zum Ausgleich entschlossen und die Heraufsetzung um eine Note angeordnet.

Aber beim "echten" Abitur im Mai gibt es nichts geschenkt. Der Hamburger Schulsenator Rabe scheint zu bezweifeln, dass der Stoff bis dahin sitzt. Das "Hamburger Abendblatt" zitiert ihn mit der Aussage: "Jetzt geht es darum, die richtigen Maßnahmen für den Endspurt zu ergreifen, damit nichts schiefgeht beim Zentralabitur".

Deshalb hat Rabe angeordnet, dass die Schulen nun mindestens zwölf zusätzliche Mathe-Übungsstunden in der unterrichtsfreien Zeit vor den Prüfungen anbieten. Für die Schüler ist die Teilnahme freiwillig.

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