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Nivea im ARD-Marken-Check: Wie gut ist Nivea wirklich?


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Kosmetik
Der große Nivea-Check: Wie gut ist die Marke wirklich?

akl/ dpa

Aktualisiert am 02.07.2013Lesedauer: 3 Min.
Nivea im Markencheck: Was taugt die Creme aus der blauen Kult-Dose?Vergrößern des Bildes
Nivea im Markencheck: Was taugt die Creme aus der blauen Kult-Dose? (Quelle: Schoening/imago-images-bilder)
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Die Deutschen mögen die Marke Nivea: Einer Studie zufolge genießen die Produkte des Hamburger Unternehmens Beiersdorf unter den Hautpflegemarken bei Verbrauchern das größte Vertrauen. Der ARD Marken-Check hat nun getestet, ob die Kult-Marke wirklich hält, was sie verspricht. Wir stellen einen Auszug des Tests vor.

Viele vertrauen der Marke blind

Fast jedes Kind in Deutschland kennt die blaue Dose mit dem weißen Schriftzug "Nivea" - und fast jeder Mensch wächst hier mit den Hautpflege-Produkten der Firma auf. Dabei vertrauen Kunden den Produkten meist blind. Dieses Vertrauen sei das höchste, was eine Marke erreichen könne, sagt Markensoziologe Arnd Zschiesche gegenüber der ARD.

Den Beweis für diesen Zusammenhang lieferte der erste Test mit dem Nivea-Shampoo "Diamond Gloss", welches Diamantglanz für die Haare verspricht. Vier Frauen sollten das Produkt testen. Sie bekamen je eine Flasche des Shampoos und eine Flasche des "Seidenglanz"-Shampoos der dm-Hausmarke Balea. Was sie nicht wussten: In beiden Flaschen steckte das Balea-Produkt.

Die Versuchspersonen wuschen die eine Seite ihres Kopfes mit dem vermeintlichen Nivea-Shampoo, die andere mit dem Balea-Shampoo. Das Ergebnis: das angebliche Nivea-Shampoo schnitt bei ihnen besser ab. Die Testerinnen waren überzeugt, dass ihre vermeintlich mit Nivea gewaschenen Haare mehr glänzten.

Glänzendes Haar im Labor

Die Experten vom Deutschen Wollforschungsinstitut (DWI) in Aachen haben die Glanzwirkung genauer untersucht. Sie ließen Haarsträhnen mit drei verschiedenen Shampoos waschen: mit "Diamond Gloss", dem gleich teuren "Nivea Classic" und dem "Seidenglanz"-Haarwaschmittel von Balea. Mit Balea verloren die Haare laut Testergebnis zwölf Prozent Glanz, „Nivea Classic“ verringerte den Glanz nachweislich um drei Prozent. Nur "Diamond Gloss" von Nivea vermehrt den Glanz um vier Prozent. Hier hat Nivea wohl nicht gemogelt.

Diamanten sind übrigens keine im Shampoo. Wäre es so, würde das den Haaren eher schaden als nutzen. "Beim Spülen mit Shampoo würden sie auf die Kopfhaut kommen und diese automatisch verletzen", meint Dieter Hahn, Inhaber der ältesten Diamantschleiferei Deutschlands im Check. Zudem sei das Shampoo dann nicht mehr bezahlbar.

Wie gut wirkt das Deo von Nivea?

Auch das Deo "Stress Protect" gegen Dauerstress wurde von fünf Probanden unter die Lupe genommen. Alle Tester stehen beruflich oder familiär regelmäßig unter Dauerbelastung. Das Nivea-Deo kam unter die eine Achsel, unter die andere Achsel kam bei den Männern die Marke "Isana" von Rossmann und bei den Frauen "Balea" von dm. Nur ein Tester sagte während des zweiwöchigen Tests aus, das Nivea-Deo sei nützlicher als das No-Name-Produkt. Die anderen bemerkten keinen Unterschied.

Allergieauslösende Stoffe in Nivea Pure & Natural

Besondere Abzüge gab es bei der Serie "Pure & Natural". Hier fanden die Tester nicht nur den allergieauslösenden Stoff Methylisothiazolinon. In der Creme mit der Aufschrift "95 Prozent natürlichen Ursprungs" fanden sich ebenfalls Butylphenyl Methylpropional, Methylpropanediol, Alcohol Denat. oder Sodium Carbomer. Besonders schlecht: Auf der Packung fand sich kein Hinweis auf allergieauslösende Stoffe.

Keine Wirkung der Gesichtscreme "Nivea Skin Energy"

Und wie sieht es mit der Creme für frische Haut aus? Vier Tester cremten ihre eine Gesichtshälfte mit dem Gesichtsgel "Nivea Skin Energy" ein. Die andere Hälfte blieb ohne Creme. Das Ergebnis nach einer durchzechten Nacht: Ein Unterschied war nicht zu erkennen.

Mogel mit der Verpackung

Auch bei den Verpackungen vergaben die Tester Minuspunkte. Diese waren bis zu rund 75 Prozent größer als vom Inhalt her nötig, so das Fazit der Untersuchung. Fast alle Testpersonen konnten den tatsächlichen Packungsinhalt nicht richtig einschätzen. Doch nicht nur große Verpackungen kommen zum Einsatz - sie müssen auch nicht komplett ausgefüllt sein. 30 Prozent mehr Luft in der Verpackung als eigentlich benötigt, sind erlaubt. Mehr Luft darf in einer Verpackung nur dann sein, wenn der Tiegel auf der Schachtel abgebildet ist. Danach richtet sich Nivea auch.

Bis zu 75 Prozent Luft fanden sich in den Packungen der Hamburger Firma, so der ARD Marken-Check. Der Verbraucher bekommt dann häufig einen kleineren Tiegel als erwartet - und wird enttäuscht. "Das ist ein Ärgernis für Verbraucher, dazu bekommen wir sehr viele Beschwerden", sagt Achim Valet von der Verbraucherzentrale im Check.

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