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Jaeger-LeCoultre: Jubiläums-Kollektion 180 Jahre


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180 Jahre Jaeger-LeCoultre

Frank Lansky

Aktualisiert am 05.07.2013Lesedauer: 4 Min.
Jaeger-LeCoultre feiert in diesem Jahr sein 180. JubiläumVergrößern des Bildes
Jaeger-LeCoultre feiert in diesem Jahr sein 180. Jubiläum (Quelle: Hersteller-bilder)
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Verbeugung vor einer Kultmarke: Seit 1833 ticken die Uhren der Manufaktur aus dem Vallée de Joux an den Handgelenken der Schönen und Reichen dieser Welt. hat die Geschichte der Haute Horlogerie entscheidend mitgeprägt. Und sich zum Geburtstag gleich drei luxuriöse Modelle geschenkt.

Wer eine Jaeger-LeCoultre am Handgelenk trägt, der hat es geschafft – er gehört zum globalen Geldadel. Die teure Manufaktur ist selbst in der an edlen Herstellern reichen Schweiz eine Institution. Die Macher der Super-Luxus-Marke haben es nach eigenen Angaben inzwischen auf 400 Patente und 1242 Kaliber gebracht. Die Firma rühmt sich, genau 180 verschiedenen Fertigkeiten, die für die vollständige Fertigung einer jeden Uhr erforderlich sind, unter einem Dach zu vereinen.

Die Geschichte der Manufaktur beginnt 1833, als das Unternehmen LeCoultre von den Brüdern Charles Antoine und Ulysse LeCoultre im Kanton Waadt gegründet wird. Elf Jahre später erfand Antoine LeCoultre ein Gerät zur Messung von Mikrometerabständen, das Millionometer. Ab 1907 lieferte LeCoultre & Cie Rohwerke an den Pariser Uhrmacher Edmond Jaeger, nach dessen Entwürfen für die weltweit flachsten Taschenuhren. Die Zusammenarbeit von LeCoultre & Cie mit Jaeger mündete 1937 unter Jacques-David LeCoultre in einer Fusion beider Unternehmen. >>

Heute gehört die Marke zum Richemont-Konzern. Zu den legendären Uhren gehören die "Reverso", die "Duoplan", die "Memovox", die "Polaris", das "Gyrotourbillon 1" und "2" und die "Linie Duomètre", aber auch die ewig laufende Tischuhr "Atmos", die über Temperatur-Veränderungen aufgezogen wird. Außerdem die "Hybris Mechanica à Grande Sonnerie", die mit insgesamt 26 Komplikationen und mehr als 1300 Einzelteilen als die komplizierteste und am dichtesten bestückte Armbanduhr der Welt gilt.

"Hommage à Antoine LeCoultre"

Und in diesem Jahr feiert die Kultmarke also sich selbst: Anlässlich des 180. Geburtstags der Luxus-Manufaktur wurde zunächst eine neue Boutique am Pariser Place Vendôme eröffnet. Und wichtiger noch: Jaeger-LeCoultre stellte eine neue Kollektion namens "Hommage à Antoine LeCoultre" vor. Die drei Stücke sollen an die Anfänge der Firma erinnern, die zunächst Taschenuhren baute – bei den beiden runden Modellen ist durchaus eine Parallele zu erkennen. >>

Master Grande Tradition Gyrotourbillon 3 Jubilee

Das Flaggschiff der Jubiläums-Kollektion ist die Uhr mit dem runden, sphärischen Tourbillon. Der fliegende Wirbelwind ist einseitig aufgehängt, er wird also nur auf einer Seite der aus gebläutem Gold gefertigten Unruh gelagert. Zum anderen wurde anstelle der zylindrischen eine kugelförmige Spirale eingeführt. Durch das Fehlen der oberen Brücke können Uhren-Enthusiasten die Arbeit des Werkes live betrachten.

Dank einer speziellen Oberflächenbehandlung wirft der Aluminiumkäfig des Gyrotourbillons das Licht stark zurück – das eigentlich matte Metall transportiert das Licht weit ins Werk und in den Tourbillon hinein. Aluminium wird deswegen verbaut, weil dieser Werkstoff leicht genug ist für den Käfig.

Der kugelförmig rotierende Tourbillon soll den Schwerkraft-Fehler fast komplett minimieren und kam schon in zwei früheren Modellen zum Einsatz. Die "Master Grande Tradition Gyrotourbillon 3 Jubilée" im 43,5 Millimeter großen Platingehäuse wird 75 Mal gebaut und zu einem Preis von 450.000 Euro angeboten.

Master Grande Tradition Tourbillon Cylindrique à Quantième Perpétuel Jubilee

Das zweite Stück der Jubiläums-Ausgabe ist die "Master Grande Tradition Tourbillon Cylindrique à Quantième Perpétuel Jubilée", die sich an den ewigen Kalendern des 19. Jahrhunderts orientiert. Laut dem Hersteller ist dies die erste Uhr, die ein fliegendes Tourbillon mit einer zylindrischen Spiralfeder in sich vereint. Der Käfig des Wirbelwindes – diesmal kein kugelförmiger Gyro-Tourbillon wie oben vorgestellt – besteht aus Titan Grade 5, seine Unruh aus 14 Karat Gold. Die Uhr ist auf 180 Exemplare limitiert, das Stück ist für knapp 140.000 Euro zu haben. >>

Master Ultra Thin Jubilee

Die Nummer drei in der Jubiläumskollektion ist die "Master Ultra Thin Jubilée" – dies ist die flachste mechanische Uhr mit Handaufzug der Welt. Die zierliche Uhr ist nichts für Extrem-Sportler, denn sie misst nur 4,05 Millimeter Höhe. Inspiriert wurde das gute Stück von einer ultraflachen Taschenuhr aus dem Jahr 1907, die damals die flachste mechanische Uhr mit Handaufzug der Welt war. Der Zeitmesser wird 880 Mal gefertigt und ist mit 15.000 Euro auch erschwinglich.

Noblesse für die ganze Region

Jaeger-LeCoultre ist also Noblesse in Reinkultur. Deswegen und aufgrund seiner Bedeutung für die Wirtschaft der Region nennen die Einheimischen das Unternehmen übrigens "Grande Maison". Trotz aller Luxus-Tradition ist der Hersteller immer wieder für Überraschungen gut – ab und an gibt sich die über-vornehme Marke durchaus bodenständig. So ließ das Management einst vor dem Eingang des Firmensitzes im Schweizer Vallée de Joux in Zusammenarbeit mit einem ortsansässigen Imker zehn Bienenkörbe aufstellen, aus denen stammte der neue Honig aus der Manufaktur Jaeger-LeCoultre. Der Honig sollte ein originelles Souvenir für die betuchte Kundschaft sein und den Willen zum Umweltschutz demonstrieren.

Fazit: Jaeger-LeCoultre bleibt sich mit seinen Geburtstagsmodellen treu – technisch auf höchstem Niveau und nur für Menschen gemacht, die auf ein paar hunderttausend Euro mehr oder weniger nicht schauen müssen. Und die keine Panikattacken bekommen, wenn sie ein Mega-Status-Symbol am Arm tragen, das so viel kostet wie ein Einfamilienhaus.

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