Erziehung "The Voice Kids": Kritiker warnen vor traumatischem Erlebnis
Nach "DSDS Kids" kommt nun "The Voice Kids" - und kritische Stimmen lassen nicht lange auf sich warten. Die Medieninitiative "Schau hin!" hat scharfe Kritik an der neuen Casting-Show geübt, an der acht- bis 14-jährige Kinder teilnehmen.
Casting-Shows wie "The Voice Kids" können Trauma auslösen
Der Medienexperte Bernd Schorb warnt Eltern davor, ihr Kind bei solch einer Sendung anzumelden. "Der Großteil der Kinder wird notwendigerweise eine Enttäuschung erleben." Gerade für Kinder sei es nicht leicht zu verkraften, öffentlich als Verlierer dargestellt zu werden, erklärt Schorb. Solche Casting-Shows könnten zu einem traumatischen Erlebnis führen, das die Kinder über die Sendung hinaus verfolge.
Kinder erkennen die Inszenierung nicht
Die Medieninitiative rät Eltern, mit ihren Kindern kritisch über den Unterschied zwischen Schein und Sein zu sprechen. "Gerade jüngeren Kindern fällt es oftmals schwer zu erkennen, dass es sich bei Casting-Shows um inszenierte Sendungen handelt", erläutert Schorb. "Einzuschätzen, was es heißt, öffentlich zur Schau gestellt und vermarktet zu werden, überfordert Kinder." Jugendliche nähmen Casting-Shows zwar reflektierter wahr, jedoch seien auch bei ihnen die Wertevorstellungen noch nicht gefestigt.
Gewinner von "The Voice Kids" bekommt Ausbildungs- und Plattenvertrag
Die Show "The Voice Kids" startet am 5. April im Privatsender Sat.1. Die Musiker Tim Bendzko, Lena Meyer-Landrut und Henning Wehland agieren dabei als sogenannte Coaches. Sie sollen neue Talente finden.
Der Sieger von "The Voice Kids" erhält nach Angaben des Senders ein Ausbildungsvertrag in Höhe von 15.000 Euro sowie die Option auf einen Plattenvertrag. Ob dieser angenommen wird, sollen demnach die Eltern entscheiden.
Der Medienratgeber "Schau hin!" ist eine gemeinsame Initiative des Bundesfamilienministeriums, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sowie der Zeitschrift "TV Spielfilm".