Spektakulär Nach Sammelklage: Wende im Babboe-Rückruf
Ein Fahrradhersteller muss nach einem Rückruf seiner Produkte tief in die Tasche greifen. Es sieht danach aus, dass auch deutsche Kunden in den Genuss von Entschädigungen kommen.
Der niederländische Lastenradhersteller Babboe hat nach monatelangen Verhandlungen eine Entscheidung getroffen: Tausende Kunden, deren Fahrzeuge seit dem Frühjahr 2024 wegen möglicher Rahmenbrüche zurückgerufen wurden, können mit finanziellen Entschädigungen rechnen. Das berichtet der "Spiegel".
Diese Lösung sei zwischen Babboe und der niederländischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde (ACM) erzielt worden. Die ACM hatte sich eingeschaltet, nachdem zahlreiche Kunden, die aufgrund der Rahmenbrüche das Vertrauen in die Marke verloren hatten, Beschwerde eingereicht hatten. Neben diesen Einzelklagen fordern auch 14.000 Kunden, vertreten durch die Kanzlei Birkway, eine finanzielle Entschädigung anstelle eines Ersatzrades.
Die Rückrufaktion, die seit Frühjahr 2024 läuft, betrifft bisher etwa 22.000 Lastenräder, deren Rahmen brechen könnten (lesen Sie hier alles dazu).
Überforderung seitens des Herstellers?
Deutschland ist für Babboe der zweitgrößte Markt nach den Niederlanden. Ob und wie deutsche Kunden von dem Angebot profitieren können, ist allerdings noch offen. Im Herkunftsland beschlossene Maßnahmen wie Rückrufe, Umtausch oder Inspektion habe das Unternehmen bisher aber anschließend meist für Deutschland übernommen, schreibt der "Spiegel". Dafür spreche auch, dass die Kläger aus mindestens drei verschiedenen Ländern stammten.
Das Nachrichtenmagazin schätzt ein: "Die Kehrtwende in dem seit Anfang 2024 währenden Konflikt ist offensichtlich der Tatsache geschuldet, dass Babboe nicht annähernd in der Lage ist, die eingesammelten und schrottreifen Lastenräder in einem angemessenen Zeitraum zu ersetzen."
- spiegel.de: "Babboe-Skandal: Lastenrad-Kunden sollen doch finanziell entschädigt werden" (Deutsch)
- golem.de: "Lastenrad: Wende beim Babboe-Rückruf" (Deutsch)