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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fiese Abzocke Betrug mit Dubai-Schokolade – jetzt reagiert Amazon
Der Hype um die beliebte Dubai-Schokolade führt in Deutschland zu einer hohen Nachfrage. Diese Begeisterung nutzen nun auch Betrüger. Amazon reagiert.
Kein Food-Trend hat in den vergangenen Jahren einen solchen Hype ausgelöst wie die sogenannte Dubai-Schokolade. Die Süßigkeit mit der Füllung aus Pistaziencreme und feinen Teigfäden ist in Deutschland kaum erhältlich, was die Nachfrage nur noch steigert.
Das führt nicht nur zu langen Schlangen überall dort, wo es die rare Leckerei gibt. Auch Betrüger scheinen erkannt zu haben, dass man mit der Dubai-Schokolade viel Geld verdienen kann.
Weil es die exquisite Schokolade nur bei sehr wenigen Händlern gibt, ist das Internet voller Rezepte mit Anleitungen zum Selbermachen. Das ist tatsächlich nicht so schwer – wenn man die richtigen Zutaten hat. Auf Plattformen wie Amazon findet man inzwischen komplette Sets mit allem, was man braucht.
- Wie Sie die Dubai-Schokolade selbst herstellen können, lesen Sie hier.
Schokoladen-Sets mit billigen Zutaten
Doch da geht es offenbar nicht bei jedem Anbieter mit rechten Dingen zu. Das zeigen zahlreiche Rezensionen auf Amazon. Angeboten werden meist professionell aussehende Sets, komplett mit Branding, allen Zutaten und Anleitung zum Selbermachen. Teilweise kann man sogar zwischen weißer, Vollmilch- und Zartbitterschokolade auswählen.
Doch ein Blick in die Bewertungen zeigt: statt hochwertiger Zutaten bekommt man "Discounterschokolade und Pistaziencreme vom Drogeriemarkt", wie es in einer der Rezensionen heißt. Auf einem Bild, das ein Amazon-Nutzer auf der Plattform geteilt hat, sieht man tatsächlich eine Tafel Schokolade der Aldi-Nord-Eigenmarke Choceur, bei einem anderen Set scheint es Lidl-Schokolade zu sein.
Für die Abzock-Sets bezahlen die Amazon-Kunden 20 bis 30 Euro – der Warenwert dürfte weit darunter liegen.
Die Zahl der betrogenen Kunden scheint groß zu sein. Allein unter einem Set finden sich 18 1-Sterne-Bewertungen, die alle über die Abzocke klagen. Wie viele es genau sind, lässt sich nicht sagen.
Das sagt Amazon
t-online hat bei Amazon um eine Stellungnahme zu der betrügerischen Masche gebeten. Der Konzern erklärt, dass Amazon-Verkaufspartner unabhängige Unternehmen seien, die sich an "alle geltenden Gesetze, Vorschriften und Amazon Richtlinien halten müssen, wenn sie in unserem Store verkaufen."
Amazon empfiehlt, dass sich Kundinnen und Kunden bei Bedenken an den Kundenservice wenden sollen, "damit wir den Fall untersuchen und geeignete Maßnahmen ergreifen können." Zudem könnten sie im Rahmen der "A-bis-Z-Garantie" ihr Geld wiederbekommen, wenn das Produkt nicht ankommt oder nicht der Werbung entspricht. Die betrügerischen Angebote sind inzwischen nicht mehr Amazon gelistet.
- Eigene Recherchen auf amazon.de