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Marianengraben: Rätsel um mysteriöses Tiefsee-Geräusch gelöst


Aus dem Marianengraben
Rätsel um mysteriöses Geräusch aus der Tiefsee gelöst

Von t-online, lhe

23.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Marianengraben: Die Aufnahmen stammen vom chinesischen Tauchboot Jiaolong.Vergrößern des Bildes
Der Marianengraben: Die Aufnahmen stammen vom chinesischen Tauchboot Jiaolong. (Quelle: imago stock&people/imago)

Eine mysteriöse Aufnahme aus dem Marianengraben faszinierte die Wissenschaftler seit 2014. Nun scheint klar zu sein, welches Wesen das Geräusch verursacht hat.

Der Marianengraben ist mit einer Maximaltiefe von rund 11.000 Metern der tiefste Punkt aller Weltmeere. Schon allein deswegen regt die Meeresrinne die Fantasie von Wissenschaftlern und Laien an. Welche unentdeckten Lebensformen könnten sich in der Tiefe befinden?

Dass sich in 11.000 Metern unter dem Meeresspiegel tatsächlich etwas befindet, ließ eine mysteriöse Aufnahme aus dem Jahr 2014 vermuten. Ein autonomer Unterwassergleiter hatte ein seltsames Geräusch aufgezeichnet. Nun wollen Forscher endlich herausgefunden haben, worum es sich dabei handelt.

Der Sound klingt wie aus einer anderen Welt – auf ein tiefes Brummen folgt ein mechanischer Klang. Wissenschaftler tauften das Geräusch "Biotwang", konnten sich aber keinen Reim darauf machen, wo es herkommen könnte. Auch wenn die tieferen Töne den Rufen einiger Bartenwale ähneln, waren die höheren, metallischen komplett unbekannt.

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Um dem mysteriösen Geräusch auf die Spur zu kommen, hat ein Forschungsteam mit Unterwassermikrofonen ausgestattete Driftbojen an verschiedenen Stellen rund um die Marianeninseln sowie weitere Langzeit-Lauschbojen an anderen Stellen des Pazifik ausgesetzt. Parallel dazu kartierten sie das Vorkommen von Walen in der Region des Marianengrabens.

Brydewale haben regionale Dialekte

Wie die Wissenschaftler in ihrer kürzlich veröffentlichten Studie im Fachblatt "Frontiers in Marine Science" schreiben, werteten sie die gesammelten Daten nicht nur manuell aus, sondern auch mithilfe Künstlicher Intelligenz. Dazu trainierten sie ein Modell darauf, den Klang des "Biotwangs" zu erkennen und diesen dann wiederum aus den Aufzeichnungen aus den Meeresgebieten zu identifizieren.

Und das mit Erfolg. Denn in 13 Fällen konnten die "Biotwangs" genau in unmittelbarer Nähe großer Wale verortet werden. Neun dieser Wale konnten als Brydewale identifiziert werden, einer Unterart der Bartenwale. Die Forscher vermuten, dass die Brydewale diese Laute von sich geben, um sich in der Gruppe zu verständigen.

Tatsächlich scheint es sich bei den Lauten sogar um einen regionalen Dialekt der Wale zu halten – was auch erklären würde, warum das Geräusch zuvor noch nie gehört wurde. "Über die Vokalisationen der Brydewale des westlichen und zentralen Nordpazifik ist bisher fast nichts bekannt", wie die Forscher in ihrer Studie schreiben.

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