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Postgesetz für Deutsche Post: Briefe werden teurer und langsamer


Neues Postgesetz
Briefe werden teurer – und langsamer

Von t-online, mab

11.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Post soll sauberer werden: Die Ampel-Fraktionen einigen sich offenbar über Details des neuen Postgesetzes.Vergrößern des Bildes
Die Post soll sauberer werden: Die Ampelfraktionen einigen sich offenbar über Details des neuen Postgesetzes. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Briefe sollen künftig drei Tage länger brauchen und teurer werden – und viele feiern diese Entscheidung als Erfolg. Aber warum?

Die Tage der Blitz-Zustellung von Briefen sind bald gezählt: Die Deutsche Post plant weitreichende Änderungen – unter anderem an ihrem Tempo. Statt wie bisher am nächsten Werktag sollen Briefe künftig erst nach drei Tagen im Briefkasten liegen. Konkret: 95 Prozent der Standardbriefe haben dann drei Werktage Zeit, um zugestellt zu werden. Am vierten Werktag müssen 99 Prozent der Sendungen beim Empfänger sein.

Weniger Nachtflüge, weniger Emissionen

Grund für die Verlangsamung ist eine Einigung der Ampelfraktionen auf ein neues Postgesetz. Darin steht Zuverlässigkeit vor Schnelligkeit. "Nachtflüge gehören der Vergangenheit an", freut sich die Grünen-Abgeordnete Sandra Detzer. Nach ihren Angaben können so bis zu 80 Prozent der Emissionen eingespart werden. Die Post hatte ihre innerdeutschen Nachtflüge bereits Ende März eingestellt.

Mehr Wettbewerb auf dem Paketmarkt

Ein weiterer Aspekt: Das neue Gesetz soll zu mehr Wettbewerb auf dem Paketmarkt führen, wie der FDP-Politiker Reinhard Houben betont. "Davon profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher."

Das ursprünglich von SPD und Grünen geplante Verbot von Subunternehmern in der Branche wird nicht kommen. Stattdessen soll es strengere Kontrollpflichten und einen besseren Arbeitsschutz geben.

Briefporto könnte steigen

Bei den Änderungen geht es auch um Kosten. Durch die längeren Transportwege dürfte das Briefporto für die Kunden steigen, um den Mehraufwand auszugleichen.

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(Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Gut zu wissen

Die Deutsche Post dominiert mit ihren 190.000 Mitarbeitern das deutsche Brief- und Paketgeschäft. Der Mutterkonzern DHL erwirtschaftet jedoch längst den Großteil seiner Gewinne vor allem im internationalen Express- und Frachtgeschäft und mit Lagerdienstleistungen.

Die Post will nun das Verfahren zur Erhöhung des Briefportos ab dem kommenden Jahr zügig abschließen. Eine offizielle Entscheidung des Bonner Konzerns steht allerdings noch aus.

Noch in dieser Woche soll der Kompromiss zum neuen Postgesetz im Bundestag verabschiedet werden. Am 5. Juli könnte dann der Bundesrat abstimmen. Die Post hat die Einigung bereits begrüßt, auch wenn sie "erhebliche Schwächen" aufweise.

Verwendete Quellen
  • stern.de: Briefe brauchen künftig drei Tage – und werden wohl teurer
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