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Verbraucherzentrale: Skimpflation: Hersteller ändern Qualität ihrer Produkte


Verbraucherzentrale warnt
Skimpflation: Wenn Hersteller die Qualität der Produkte verändern

Von t-online, jb

Aktualisiert am 16.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Kontrollieren Sie beim Einkaufen auch die Zutatenliste: Bei einigen Lebensmitteln hat sich die Rezeptur verschlechtert.Vergrößern des Bildes
Kontrollieren Sie beim Einkaufen auch die Zutatenliste: Bei einigen Lebensmitteln hat sich die Rezeptur verschlechtert. (Quelle: grinvalds/getty-images-bilder)

Die Preise steigen, doch die Qualität sinkt: "Skimpflation" ist eine Methode der Hersteller, um Kosten zu sparen. Sie wird besonders bei Lebensmitteln angewandt.

Hersteller und Unternehmen greifen zu verschiedenen Strategien, um ihre Gewinnmargen zu erhöhen. "Shrinkflation" zählt zu den bekanntesten. Eine weitere Methode, zu denen Hersteller immer häufiger greifen, ist die sogenannte Skimpflation. Dabei wird nicht etwa wie bei der "Shrinkflation" (eine Kombination aus den englischen Begriffen shrink, schrumpfen, und Inflation) der Inhalt der Packung unangekündigt und versteckt verändert. Bei der "Skimpflation" (eine Kombination aus den englischen Begriffen skimp, knausern, und Inflation) ersetzen Hersteller teure durch günstige Zutaten oder verringern die Menge wertiger Zutaten. Die Folge: Die Qualität der Lebensmittel verschlechtert sich.

Aktuelle Fälle von Skimpflation

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat nun drei besondere Fälle aufgedeckt:

  • Sahne-Geschnetzeltes von Gut & Günstig (Edeka)
    Der Hersteller hat den Schweinefleisch-Anteil von 32 auf 24 Prozent reduziert. Allerdings den Anteil günstigerer Zutaten wie Pilze und Sahne erhöht.
  • Serbische Bohnensuppe von Erasco
    Speck wurde vollständig aus der Zutatenliste gestrichen. Der Anteil an passierten Tomaten sinkt von 31 auf 25 Prozent.
  • Hühnernudeleintopf von Sonnen Bassermann
    Pro Dose sind nun nur noch 26 Prozent anstatt 35 Nudeln in der Suppe enthalten. Zusätzlich verwendet der Hersteller jetzt Guarkernmehl als Verdickungsmittel. Die Verbraucherschützer vermuten, damit es trotz geringerer Einlage nach einem Eintopf aussieht.

Es sei allerdings nicht bekannt, so die Verbraucherschützer, wann die Hersteller die Änderungen vorgenommen haben. Denn anders als die "Shrinkflation" sei den Kunden die "Skimpflation" weniger bewusst. Sie achten seltener auf derartige Änderungen, dementsprechend gibt es auch weniger Beschwerden hierzu, erklärt die Verbraucherzentrale. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

"Skimpflation": Ein alter Trick in neuem Gewand

"Skimpflation" ist seit 2018 bekannt. Schon damals stellten die Verbraucherschützer bei einem Vergleich bekannter Fertiglebensmittel geringfügige bis gravierende Verschlechterungen der Rezeptur fest. Das berühmteste Beispiel ist die Änderung der Nutella-Rezeptur durch den Hersteller Ferrero. Das Unternehmen reduzierte den Kakaoanteil und verwendete mehr Magermilchpulver – um den Geschmack zu erhalten. Derartige Rezepturänderungen werden oft als "Feinjustierung" deklariert, ohne weitere oder genauere Angaben zur Qualität zu machen.

Wie kann ich "Skimpflation" erkennen?

"Skimpflation" erkennen Sie meist nur, indem Sie die Zutatenlisten des neuen und des alten Produktes miteinander vergleichen. Dafür müssen Sie jedoch stets ein älteres Produkt parat haben. Ein Hinweis kann jedoch der Verpackungsaufdruck "neue Rezeptur" oder "verbesserte Rezeptur" sein. Lesen Sie derartige Formulierungen, sollten Sie genauer nachschauen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels wurde ein viertes Produkt (Königsberger Klopse in Kapernsauce von Dreistern) genannt, bei dem der Anteil an Schweinefleisch reduziert worden sein soll. Das haben wir korrigiert. Der Hersteller hat der Verbraucherzentrale Hamburg versichert, dass sich der Fleischanteil seines Produkts nicht verändert hat. Die Fehleinschätzung ist auf eine neue Art der Kennzeichnung zurückzuführen.

Verwendete Quellen
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