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Virus im Eis: Forscher finden über 10.000 Arten – Gefahr für die Menschheit?


Gefahr für Menschen?
Forscher finden über 10.000 neue Virusarten im Eis

Von t-online, lhe

02.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Wissenschaftler sammeln in einer Höhle in Sibirien Daten zum Permafrost (Archivbild): Forscher fanden neue Virenstämme, die lebensfähig sind.Vergrößern des Bildes
Wissenschaftler untersuchen Permafrost: Immer wieder machen Forscher interessante Entdeckungen im ewigen Eis. (Quelle: -/University of Oxford/dpa./dpa)

Im ewigen Eis der Polarregionen schlummern Mikroorganismen, die der Menschheit gefährlich werden können. Das zeigt eine neue Studie.

Im Permafrost und in den Gletschern der kalten Regionen unserer Erde wurden bereits etliche Relikte längst vergangener Zeiten gefunden – von Kleinstlebewesen über Fossilien bis hin zu kompletten Mammut-Babys. Und nicht alle der gefundenen Tierchen haben bereits das Zeitliche gesegnet.

Unter bestimmten Umständen können in Eis eingeschlossene und konservierte Mikroorganismen wieder zum Leben erweckt werden – und potenziell sogar eine Gefahr für uns Menschen darstellen, wenn etwa Krankheitserreger aus dem ewigen Eis auferstehen.

Nun zeigt eine neue Studie, wie vielfältig die Welt der Mikroorganismen im Permafrost und in den Gletschern sein kann. Dafür haben Forschende der Lanzhou-Universität in China über mehrere Jahre Proben von insgesamt 38 Gletschern der Hochgebirge und Polarregionen der ganzen Welt entnommen und untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt "Science Bulletin".

Diese Gefahr könnte von Viren im ewigen Eis ausgehen

Und diese sind durchaus beeindruckend. Die Wissenschaftler konnten insgesamt 10.840 Arten von DNA-Viren feststellen. Wie es in der Studie heißt, sei diese Zahl 15-fach höher als bisher angenommen. Allerdings handle es sich bei 83 Prozent der gefundenen Virenarten um Bakteriophagen, die keine direkte Gefahr für den Menschen darstellen.

Es gibt verschiedene Arten von Viren. DNA-Viren etwa schleusen ihre genetischen Informationen mithilfe von DNA in Wirtszellen ein, um sich zu vermehren und Krankheiten zu verursachen. Wenn diese Viren Bakterien befallen, nennt man sie Bakteriophagen.

Das von den Viren ausgehende Risiko ist deswegen aber nicht gleich null. Einige der Viren töten ihren bakteriellen Wirt wohl nicht sofort ab, wodurch infizierte Bakterien weiterleben können. Zudem kann das Erbgut der Viren auf das der Bakterien übertragen werden – und damit bei den Bakterien auch Resistenzen gegen Antibiotika verursachen. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren.

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