Grund ist der Klimawandel Die Birnenernte ist auf einem historischen Tiefpunkt
Die Auswahl an Birnensorten in deutschen Supermärkten ist vielfältig. Die meisten kommen derzeit aus Italien. Doch das könnte sich bald ändern.
Die Birnenernte wird dieses Jahr einen historischen Tiefpunkt erreichen. Schon vor zwei Jahren wurden deutliche Einbußen in der Ernte verzeichnet. Doch in diesem Jahr ist die Prognose noch schlechter.
Die Ernte fällt dürftig aus
Im August prognostizierte der Weltverband für Äpfel und Birnen (Wapa) eine ernüchternde Ernte von 1,75 Millionen Tonnen Birnen. Nun melden die wichtigen Herkunftsländer Italien und Spanien einen weiteren Ernterückgang. Die Menge der diesjährigen Birnen fällt demnach erneut um sechs Prozent auf nur 1,72 Millionen Tonnen, wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet.
Grund für den niedrigen Ernteertrag sei der Klimawandel. Die Birnbäume seien extrem betroffen von Dürren, Überschwemmungen, zu großer Hitze oder Hagel, ausgelöst durch die Klimakrise. Daraus resultierend gebe es auch einen erhöhten Schädlingsbefall.
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Italien trifft es besonders hart
Besonders die Region Emilia-Romagna – im Norden Italiens zwischen Verona und Florenz – sei stark betroffen. Seit einigen Jahren verzeichnet die Region einen anhaltenden Ernterückgang. Die beliebten Sorten Abate Fetel oder Santa Maria fielen demnach in der Menge um teilweise 78 Prozent.
Die Emilia-Romagna ist eigentlich für rund 70 Prozent der gesamten italienischen Birnenernte verantwortlich. Doch laut "Lebensmittel Zeitung" wird auch in diesem Jahr von einem Rückgang der Tafelbirnen zwischen 60 und 70 Prozent gesprochen. Viele Bäume müssten gerodet werden. So könne die Region 2023 mit circa 105.000 Tonnen Birnen nur noch ein Zehntel der vor 20 Jahren noch üblichen Menge an Birnen liefern.
Die italienische Birne wird verdrängt
Laut dem jährlichen Marktbericht des Bundesamts für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) herrschten 2021 die italienischen Birnen auf dem Markt zwar noch vor, Kunden griffen aber aufgrund des hohen Preises vermehrt zu Birnen aus anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden.
Anfang 2023 war die Verfügbarkeit von Birnen auf dem Markt augenscheinlich eingeschränkt. Auch wenn italienische Birnen weiterhin das europäische Angebot dominierten, konkurrierten sie laut dem Bericht immer mehr mit Birnen aus Südafrika.
- lebensmittelzeitung.net: "Turbulenzen auf dem Birnenmarkt"