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Gummirüben: Zuckerrüben von neuer Krankheit befallen – Stolbur-Bakterium


Ganze Rübenfelder befallen
Bedingt durch Klimakrise: Neue Krankheit beunruhigt Bauern

Von t-online, kma

06.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Geerntete Zuckerrüben: So sehen die Knollen aus, wenn sie gesund sind.Vergrößern des Bildes
Geerntete Zuckerrüben: So sehen die Knollen aus, wenn sie gesund sind. (Quelle: Andreas Haas / imago images/imago-images-bilder)

Von der Zuckerrübe zur Gummirübe: Ein neues Bakterium hat Rübenfelder befallen und lässt die Knollen gummiartig werden. Die Bauern sind in Sorge.

Rübenfelder im Süden Deutschlands werden von einer neuen, bisher kaum bekannten Krankheit befallen, ausgelöst vom Stolbur-Bakterium. Die betroffenen Rüben schrumpeln zusammen und werden gummiartig, daher wird die Krankheit auch "Gummirübe" genannt. Die Rübenkörper sind klein und wirken deformiert. Blätter vertrocknen und werden braun.

Übertragen wird das Stolbur-Bakterium von der Schilf-Glasflügelzikade sowie der Wind-Glasflügelzikade. Die Zikaden sind ebenfalls Überträger der bereits bekannten Rübenkrankheit SBR ("Syndrome Basses Richesses" – deutsch: Syndrom der niedrigen Zuckergehalte). Denn, daher der Name, SBR vermindert den Zuckergehalt in Rüben.

Dieser Krankheit konnten die Rübenbauern bisher gut standhalten, indem sie regelmäßig verschiedene Rübensorten anpflanzten. Gegen Stolbur sind die Sorten jedoch nicht gewappnet. Ob Stolbur ebenfalls eine Auswirkung auf den Zuckergehalt der Rüben hat, ist noch nicht abschließend geklärt.

Zikadenbefall wird von der Klimakrise begünstigt

Die beiden Zikadenarten, die für die Übertragung der Krankheiten verantwortlich sind, kommen ursprünglich aus wärmeren Gegenden. Mit den hierzulande steigenden Temperaturen und milderen Wintern fühlen sich die Zikaden auch auf deutschen Feldern wohl. Neben Rüben haben die winzigen Insekten es auch auf Kartoffel- und Weinfelder abgesehen.

Bei einem Befall an Rüben saugen die Larven an den Wurzeln, woraufhin diese absterben. Die Knolle kann kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen, wodurch sie wieder schrumpfen kann und die gummiartige Konsistenz entwickelt.

Krankheit erst kürzlich aufgetreten

Den Befall mit Stolbur haben die Bauern erst kürzlich bemerkt. Aufgrund des warmen Herbstes sah die Prognose für die Ernte sehr gut aus, man rechnete mit einer überdurchschnittlichen Rübenmenge.

Nun geht der Verband der Fränkischen Zuckerrübenbauern e.V. (VFZ) davon aus, dass 7.000 Hektar der 21.000 Hektar, die dem Verband angehören, von der Stolbur-Krankheit befallen sind. Dies berichtete der Verein dem BR24. Die diesjährigen Ernteeinbußen sollen bisher allerdings keine Auswirkungen auf die Zuckerpreise haben.

Verwendete Quellen
  • agrarheute.com "Gummirüben: Diese neue Krankheit befällt gerade ganze Rübenfelder"
  • br.de "Zuckerrübenernte: Neue Krankheit beunruhigt fränkische Landwirte"
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