Sie galten als ausgestorben Tausende winzige Fledermäuse in Höhle entdeckt
Biologen und Naturschützer kommen bei ihren Forschungen immer häufiger zu deprimierenden Ergebnissen. Diesmal gab es etwas zu jubeln.
"Es war ein atemberaubender Moment", schreibt Christopher Helgen in einer aktuellen Pressemitteilung des Australien Museum Research Institut in Sydney. Der Säugetierexperte beschreibt damit den Moment, in dem er in einer Höhle auf der abgelegenen Fidschi-Insel Vanua Balavu eine große Population der Pazifik-Freischwanzfledermaus fand – und damit bewies, dass das winzige Säugetier noch nicht ausgestorben ist.
"Da die Fledermäuse in anderen Regionen des Pazifiks praktisch ausgestorben sind, ist dieser neue Schlafplatz auf den Fidschi-Inseln ein monumentaler Fund und der einzige Hort für die Erhaltung der Art in dieser Region", so Helgen. Er und seine Kollegen schätzen, dass sich in der Höhle etwa 2.000 bis 3.000 Tiere befinden.
Abenteuerliche Expedition
Die von der gemeinnützigen Organisation "Conservation International" durchgeführte Expedition zu den Fledermäusen war abenteuerlich. Dorfbewohner hatten die Naturschützer um Helgen in die Höhle geführt, in der das Team dann eine Felswand hinunterklettern, ein unterirdisches Wasserbecken durchtauchen und über riesige Mengen Guano (verwitterter Fledermaus- beziehungsweise Vogelkot) klettern musste, um in die Fledermaus-Höhle vorzustoßen.
Dort "füllten Tausende der Tiere die Höhle wie eine Wolke", schreibt "Spektrum Wissenschaft". "Helgen konnte das Rauschen ihrer zarten Flügel spüren, als sie in der Dunkelheit um ihn herumflogen."
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Fledermäuse fressen Moskitos
Der Bestand der Pazifik-Freischwanzfledermaus sei immer noch besorgniserregend, aber "das kleine Bollwerk" in der Fidschi-Höhle mache den Forschern große Hoffnung. Vor allem, weil das nachtaktive Flattertier eine wichtige Rolle in der Nahrungskette spielt.
"Diese Fledermäuse sind einer der wichtigsten Insektenfresser und damit Schädlingsbekämpfer in der Pazifikregion und helfen, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten", schreibt "Conservation International". Heißt: Die fliegenden Säugetiere halten in der Region Moskitopopulationen in Schach, die als Überträger von Viruskrankheiten gelten.
Nur fünf Gramm leicht
Dabei ist die Pazifik-Freischwanzfledermäuse auch noch äußerst niedlich. Das Tier hat ein flaumartiges schokoladenbraunes Fell und wiegt nur fünf Gramm – so viel wie eine kleine Münze. Die Fledermaus fliegt mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h schneller als jeder Vogel.
- adelaide.edu.au: "Endangered bats’ ruling roost discovered in Fiji" (englisch)
- conservation.org: "'Bat-Tastic' discovery: Largest known pacific bat roost reveales with thousands of endangered bats" (englisch)
- spektrum.de: "Tausende winzige Fledermäuse auf Pazifikinsel entdeckt"