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Urlaub in Deutschland: Vibrionen an Ostsee und Nordsee – es lauert Gefahr


Das RKI informiert
Diese Gefahr lauert beim Urlaub in Deutschland

Von t-online, dom

Aktualisiert am 01.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Scharbeutz an der Ostsee: In der kommenden Woche können sich die Menschen an den Ständen in Deutschland wieder über hochsommerliche Temperaturen freuen.Vergrößern des Bildes
Scharbeutz an der Ostsee: Wenn die Sonne scheint, füllt sich hier schnell der Strand mit Tausenden Menschen. (Quelle: Bodo Marks/dpa)

Viele Deutsche verbringen ihren Sommerurlaub an den heimischen Küsten. Aber Vorsicht, nicht nur Menschen lieben das Salzwasser unserer Meere.

Die Sommerzeit ist da und unsere Ferienorte an den Küsten boomen. Je wärmer es wird, desto größer ist auch der Badespaß. Aber es ist auch Vorsicht geboten, denn nicht nur wir Menschen lieben das warme Wasser. Ab einer Temperatur von 20 Grad steigt auch das Risiko auf Vibrionen in Nord- und Ostseewasser. Die Bakterien können Wundinfektionen und Magen-Darm-Erkrankungen auslösen, informiert das Robert Koch-Institut (RKI).

Eine erste Infektion in dieser Urlaubssaison wurde kürzlich an der Ostsee gemeldet. Nach dem Trend der letzten Jahre ist bis zum Ende der Badesaison erneut mit einem verstärkten Auftreten der Bakterien in der Ostsee und Teilen der Nordsee zu rechnen. In den vergangenen Jahren hat es sogar Todesopfer gegeben.

Wo kommen Vibrionen vor?

Vibrionen vermehren sich besonders rasant, wenn das warme Wasser einen leichten Salzgehalt hat. Diese Bedingungen sind laut RKI an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben – vor allem jetzt, wo die Sommer durch den Klimawandel immer wärmer werden. Dabei sei die Infektionsgefahr in flachen Gewässern und Küstenbereichen mit geringer Strömung am höchsten.

Die obige Abbildung zeigt, wo zurzeit Vibrionen nachgewiesen werden. Zudem finden Sie die aktuelle interaktive Karte des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) im Internet. Zu den belasteten Gewässern gehören neben den deutschen und dänischen Ostseeküsten auch polnische, schwedische und baltische Ostseeabschnitte. Die Nordsee ist bisher nur gering belastet. Noch wird die Konzentration an Vibrionen in diesen Regionen als gering angegeben.

Aufpassen müssen dem ECDC zufolge übrigens Urlauber, die ans Schwarze Meer reisen. Hier wird die Konzentration der Bakterien jetzt bereits mit hoch bis sehr hoch eingestuft.

Keine Sorge, den Badespaß in Nord- und Ostsee müssen sich Urlauber nicht vermiesen lassen. Aber sie sollten aufmerksam bleiben. Laut RKI stellen die Bakterien besonders für ältere Menschen eine Gefahr dar.

Wie schlimm ist eine Vibrioneninfektion?

Vibrionen dringen zum Beispiel durch offene oder nicht ganz verheilte Wunden in den Körper ein. Ein Warnzeichen ist ein lokaler Schmerz, der angesichts der meist kleineren Wunde überproportional stark erscheint.

Außerdem können sie durch das Schlucken von kontaminiertem Wasser und den Verzehr von Meeresfrüchten aufgenommen werden. Das kann zu Magenbeschwerden mit Durchfall, Erbrechen und krampfartigen Schmerzen führen. Mehr zu den Symptomen und was Sie bei einem Verdacht auf eine Infektion tun sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Meeresfrüchte: Sie können mit Vibrionen kontaminiert sein.
Meeresfrüchte: Sie können mit Vibrionen kontaminiert sein. (Quelle: Theerawan Bangpran)

Info: Vibrionen in Lebensmitteln

Laut jüngsten Untersuchungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) werden Vibrionen in Meeresfrüchten und Fischereiprodukten aufgrund des Klimawandels voraussichtlich sowohl weltweit als auch in Europa zunehmen. Ein weiteres Problem ist, dass einige Vibrionenarten zunehmend eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln und dadurch schwerer zu behandeln sind.

In jedem Fall ist es ratsam, umgehend einen Arzt aufzusuchen, der die Infektion mit Antibiotika behandeln kann.

Das RKI schreibt: "Meist ist der Verlauf einer Vibrioneninfektion insgesamt mild. Bei schweren Verläufen kann es zu einer Sepsis kommen. Wird die Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und antibiotisch behandelt, kann dies zum Mehrfachorganversagen und einem septischen Kreislaufschock führen und tödlich enden."

Verwendete Quellen
  • lagus.mv-regierung.de: "Erste Vibrionen-Infektion in der Badesaison 2024 gemeldet". (Stand: Juli 2024)
  • geoportal.ecdc.europa.eu: "Daily Vibrio Risk". (Stand: Juli 2024)
  • Robert-Koch-Institut: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Nicht-Cholera-Vibrionen". (Stand: Februar 2023)
  • pschyrembel.de: "Vibrio vulnificus". (Stand: Januar 2021)
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