Mallorca: So teuer ist auswandern nach Spanien | "Goodbye Deutschland"

Vorbild "Goodbye Deutschland"

So teuer ist (über-)leben auf Mallorca wirklich

Nicht nur für den Urlaub, auch fürs Leben zieht es viele Deutsche nach Mallorca. Doch wie teuer ist eigentlich das Leben dort?

Mallorca ist die Trauminsel vieler Deutscher – nicht nur als Urlaubsdomizil, sondern auch als Ort zum Leben. Rund 30.000 Bundesbürger sind auf der Insel gemeldet, wie die "Mallorca-Zeitung" kürzlich berichtete.

Das Schicksal der Auswanderer auf der Baleareninsel zeigt auch immer wieder "Goodbye Deutschland". Die Sendung hat schon einige lokale Berühmtheiten hervorgebracht, wie das Fitness-Ehepaar Caro und Andreas Robens oder die Gastronomen Carsten Schnakenburg und Claudia Sabitzer.

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Gehalt weit unter deutschem Durchschnitt

Für Letztere lief die Auswanderung aber nicht wie geplant – nach nur drei Monaten verließen sie die Insel wieder. Das Restaurant, das sie übernehmen wollten, war nicht im erwarteten Zustand – 30 Prozent mehr als kalkuliert hätten sie ausgeben müssen, sagten sie dem TV-Sender Vox. Dabei hätten sie schon großzügig kalkuliert.

Der Fall zeigt: Auswandern ist immer mit Unsicherheiten verbunden. Das gilt nicht nur für Restaurantübernahmen, sondern auch für alltägliche Dinge. Wie hoch sind etwa die Mieten und die Kaufpreise für Wohnungen auf der Insel? Wie viel Geld sollte man für Lebensmittel einplanen? Und wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt? Ein Überblick:

• Das durchschnittliche Gehalt in Spanien ist deutlich niedriger als in Deutschland – das gilt auch für Mallorca. Daten des spanischen Finanzamts zufolge lag das Durchschnittseinkommen auf der Insel 2021 bei knapp 22.000 Euro brutto im Jahr. Zum Vergleich: Auf der deutschen Ferieninsel Rügen liegt es knapp 10.000 Euro höher, wie ein Gehaltsvergleich von "Zeit Online" zeigt.
• Die Kaufpreise von Immobilien liegen auf einem im spanischen Vergleich hohen Niveau und steigen rasant. Laut dem Immobilienbüro "Yes! Mallorca Property" kostete der Quadratmeter im Januar 2023 rund 3.700 Euro – eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Januar 2022. In den großen deutschen Städten ist es zwar deutlich teurer, im Bundesschnitt aber kostet der Quadratmeter eines Hauses laut "Immowelt" derzeit knapp 3.000 Euro.
• Die Mallorquiner ächzen auch unter steigenden Mietpreisen – an einigen Orten wie Santanyí, Andratx oder Alcúdia sind die Preise zwischen 2021 und 2022 um rund 30 Prozent gestiegen, wie die "Mallorca-Zeitung" berichtet. Balearenweit liegt die Steigerung bei 14,5 Prozent. Die Preise variieren zwar von Ort zu Ort – im Schnitt kostet ein Quadratmeter bei Neuanmietung 13,80 Euro im Monat, wie das Immobilienportal "Idealista" für die insgesamt fünf Inseln ausgewertet hat. Zum Vergleich: Die Angebotsmiete in Berlin liegt bei knapp 13 Euro (Stand 2023, Daten von empirica regio), der Bundesschnitt bei etwas mehr als neun Euro (Stand 2021, Daten von Bundesinsitut für Bau-, Stadt und Raumforschung).
• Die Lebenshaltungskosten auf Mallorca sind deutlich niedriger als im Schnitt in Deutschland. Laut dem Bundesamt für Statistik belaufen sich etwa die durchschnittlichen Ausgaben einer Familie auf 3.819 Euro pro Monat (Stand 2021). Dazu zählen neben Wohnkosten auch unter anderem Lebensmittel- und Kleidungskäufe sowie Kosten für Bildung und Gesundheit. Auf Mallorca liegt die Ziffer deutlich niedriger: Wie die "Mallorca-Zeitung" unter Berufung auf die Verbraucherschutzorganisation Consubal berichtet, benötigt eine vierköpfige Familie etwa 1.585 Euro im Monat (Stand Anfang 2022). Durch die steigenden Wohnungspreise aber könnte sich das deutlich nach oben verschieben – und auch die starke Inflation ab 2022 ist in diesen Daten jeweils noch nicht berücksichtigt.