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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach fast 50 Jahren Australische Forscher lösen Rätsel um verschollenes Schiff
Vor fast 50 Jahren sank vor Tasmanien ein Schiff, das Wrack konnte nie gefunden werden. Nun konnten Forscher das Rätsel um die "Blythe Star" lösen.
Eigentlich wollten die Forscher der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation mit ihrem Forschungsschiff "Investigator" nur einen unterseeischen Erdrutsch untersuchten. Doch dann lösten sie ein fast 50 Jahre altes Rätsel um ein verschwundenes Schiff.
Am 13. Oktober 1973 kenterte das 44 Meter lange Motorschiff (MV) "Blythe Star" vor der Südwestküste Tasmaniens plötzlich und sank darauf hin. Die zehn Besatzungsmitglieder des Schiffes konnten sich zunächst retten. Allerdings konnten sie erst nach zwölf Tagen Hilfe finden und gerettet werden, bis dahin waren drei Crewmitglieder bereits gestorben.
Wrack der "Blythe Star" liegt in 150 Metern Tiefe
Obwohl die gesunkene "Blythe Star" die bis dahin größte maritime Suchaktion in Australien auslöste, konnte das Schiff nie gefunden werden – bis jetzt. Während der 38-tägigen Forschungsreise zur Untersuchung des Erdrutsches, die von der University of Tasmania geleitet wurde, sollten die Wissenschaftler gleichzeitig ein unidentifiziertes Wrack untersuchen. Es war von Fischereifahrzeugen und früheren Meeresbodenuntersuchungen bereits in der Region geortet worden.
Mithilfe von Kartierungsdaten und Videobildern, die die Wissenschaftler an Bord der "Investigator" sammelten, konnten die "Blythe Star" endlich identifiziert werden – unter anderem aufgrund des Schriftzuges "Star" am Bug des Schiffes. Das Wrack befindet sich etwa 10,5 Kilometer westlich des South West Cape, Tasmanien, und liegt in 150 Metern Wassertiefe.
Überlebender des Unglücks ist "überwältigt" von Fund
Die Daten aus dem Projekt wurden den staatlichen und nationalen Behörden für maritimes Kulturerbe als Teil des Berichtsverfahrens für die Australasian Underwater Cultural Heritage Database (AUCHD) zur Verfügung gestellt. Man hofft, dass die gesammelten Daten dabei helfen können, den Grund für das Untergehen des Schiffes identifizieren zu können.
Michael Dolemann, der letzte Überlebenden des Unglücks, sagte dem Sender "ABC", er sei "überwältigt" gewesen, als er von der Entdeckung der "Blythe Star" hörte. Der 68-Jährige flog von Melbourne nach Hobart (Tasmanien), um die Unterwasseraufnahmen des Schiffes zu sichten. Gegenüber ABC erklärte er: "Wenn man bedenkt, welche Reise es hinter sich hat, ist es eigentlich ziemlich gut in Schuss."
- csiro.au: "CSIRO confirms location of MV Blythe Star shipwreck, ending 50-year mystery"
- abc.net.au: "Lost and found"