Studie aus den USA Diese Duschgele könnten Mücken anlocken
Ein Mückenstich kann nicht nur lästig, sondern sogar lebensgefährlich sein. Eine neue Studie gibt Hinweise, dass gewisse Duschgele Moskitos sogar anziehen könnten.
Forscher der Virginia Polytechnic Institute and State University in den USA haben in einer neuen Studie Hinweise darauf gefunden, dass die Mischung der Duftstoffe von Seifen und Duschgelen mit dem eigenen Körpergeruch einen Einfluss auf die Attraktivität für Stechmücken haben kann. Das bedeutet, dass Moskitos von manchen Gerüchen angezogen werden, während andere Duftstoffe sie regelrecht abstoßen.
Moskitos, bei denen nur die Weibchen stechen, suchen sich ihre Opfer anhand mehrerer Faktoren aus. Die Körpertemperatur, der Geruch und das ausgestoßene Kohlenstoffdioxid beim Atmen machen den Menschen attraktiv für die Mücke.
Stechen Mücken nach Körpergeruch?
In der Studie wurden vier Waschgele von verschiedenen, in den USA beliebten Marken an fünf Personen (zwei Männern und drei Frauen zwischen 24 und 33) getestet. Den Testpersonen wurden zwei Nylonstreifen angezogen, einer am ungewaschenen Unterarm, der andere am mit einer der Seifen gewaschenen. Dies wurde für jede Seife viermal wiederholt.
Nach einer Stunde Tragen wurden die Nylonstreifen in Käfige mit 16 bis 25 weiblichen Aedes aegypti Moskitos gelegt, welche Gelbfieber übertragen können, und beobachtet, welcher Teststreifen die Mücken vermehrt anzieht.
Welche Duftstoffe stoßen Mücken ab?
Das Forscherteam konnte beobachten, dass die Mischung des Körpergeruchs mit Seifen Moskitos je nach Inhaltsstoffen der Seife entweder anzieht oder abstößt. Duftstoffe wie Lilial, Allyl Heptanoate und Alpha-Isomethyl Ionone machten den Körpergeruch der Probanden offenbar attraktiver für Stechmücken. Die Stoffe Benzyl Benzoate und Gamma-Nonalactone schienen die Testpersonen für die Insekten dagegen unattraktiver zu machen.
Wirklich entschlüsselt ist die Wirkung des Körpergeruchs auf Mücken aber noch nicht. Der Eigengeruch, der von einzelnen Personen ausgeht, ist komplex und wird von vielen Faktoren wie beispielsweise Geschlecht, Alter, Nahrungsmittelaufnahme oder einer vorliegenden Schwangerschaft beeinflusst. Daher gibt es bislang auch keine klare Antwort auf die Frage, warum manche Menschen öfter gestochen werden, als andere.
Weniger Mückenstiche könnten für weniger Krankheiten sorgen
Die aktuelle Studie ist aufgrund der geringen Teilnehmerzahl aber nur sehr bedingt aussagekräftig. Die Forscher planen deshalb eine erneute Studie mit einer größeren Teilnehmerzahl und mehr Waschgelen, um herauszufinden wie lange die anziehenden bzw. abstoßenden Effekte der Duftstoffe anhalten.
Ein Rückgang an Mückenstichen durch eine geringere Interaktion zwischen Moskitos und Menschen könne die Übertragung von Krankheiten wie Borreliose, Dengue- oder Zika-Fieber reduzieren, sagt Walter Leal von der University of California in Davis.
- newscientist.com: "Your body wash may make you more attractive to mosquitoes"
- cell.com: "Soap application alters mosquito-host interactions" (Englisch, pdf, 2023)