Pläne zur Legalisierung Was sind Cannabis Social Clubs?
In Cannabis Social Clubs sollen Mitglieder nach Plänen der Regierung Cannabis anbauen und konsumieren dürfen. Was steckt hinter den Vereinen?
Es war eines der Versprechen der Ampelregierung: Cannabis soll legalisiert werden. Die Corona-Pandemie verursachte, dass das Vorhaben erst einmal auf die lange Bank geschoben wurde. Doch nun soll es so weit sein.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) haben ihren Plan zur schrittweisen Legalisierung der Droge vorgestellt. Dieser sieht vor, dass in Deutschland künftig der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen straffrei sein sollen.
Diese Voraussetzungen müssen die Cannabis-Vereine erfüllen
Zudem sollen der Anbau und die Abgabe der Droge in speziellen Vereinen ermöglicht werden – den sogenannten Cannabis Social Clubs. Doch was genau steckt hinter solchen Vereinen? Den Plänen der Bundesregierung zufolge müssen die Clubs folgende Auflagen erfüllen:
- Der Verein ist nicht gewinnorientiert.
- Es sind maximal 500 Mitglieder erlaubt.
- Mitglieder dürfen gemeinschaftlich Cannabis zu Genusszwecken anbauen, die Droge darf aber nur an Mitglieder zum Eigenkonsum abgegeben werden.
- Pro Mitglied dürfen nur drei Pflanzen angebaut werden.
- Das Mindestalter ist 18.
- Die Clubs müssen Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte benennen.
Embed
Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit haben etwa 4,5 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert, das entspricht etwa 8,8 Prozent aller Erwachsenen in dieser Altersgruppe.
Schon wenige Tage nach Verkündung der Pläne der Bundesregierung gibt es um die Cannabis Social Clubs einen regelrechten Hype. In Deutschland gibt es solche Vereine bereits – und sogar einen Dachverband (Dachverband deutscher Cannabis Social Clubs, CSCD). Ein Cannabis Social Club aus Hannover bekam "innerhalb kurzer Zeit fast hundert Aufnahmeanträge", wie Vereinschef Heinrich Wieker der Deutschen Presse-Agentur sagte.
- Eigene Recherche
- Mit Material der dpa