Preise gefallen Darum lohnt sich das Bunkern von Kaffeebohnen
Aldi, Kaufland und Norma: Die großen Handelsketten bieten Kaffee seit einigen Wochen günstiger an. Warum es sich lohnt, jetzt einen Vorrat anzulegen.
Vieles in unserem Leben ist zuletzt teurer geworden, mit einer Ausnahme: Kaffee. Die großen Handelsketten haben vor gut vier Wochen die Preise auf verschiedene Kaffeesorten um bis zu 20 Prozent gesenkt – dauerhaft, heißt es. Trotz dieses Versprechens sollten Verbraucher ihre Vorräte jetzt aufstocken. Warum?
Der Kaffeepreis auf dem Weltmarkt sank zuletzt spürbar, weil sich die Produktion nach zwei Jahren Dürre, Frost und extremen Regenfällen im Hauptherstellerland Brasilien nun wieder stabilisierte. Die Lebensmittelhändler geben den Vorteil gerne an uns Kunden weiter, das kann sich aber auch schnell wieder ändern.
Denn Kaffeepreise unterliegen extremen Schwankungen. Innerhalb weniger Monate kann der Preis anziehen und ebenso stark wieder einbrechen. So kosteten 450 Gramm Arabica-Bohnen Ende 2022 noch 2,50 US-Dollar (etwa 2,30 Euro), zurzeit 1,80 Euro, wie die "WirtschaftsWoche" schreibt.
"In Zukunft müssen wir damit rechnen, dass die Kaffeepreise noch mehr schwanken werden als ohnehin schon, denn die Pflanze ist relativ empfindlich, und durch Klimaveränderungen werden Extremwetterereignisse zunehmen", sagt auch Dirck Süß, Geschäftsführer des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, im Gespräch mit der "Zeit".
Wie lange hält sich Kaffee?
Das Tolle am Kaffee: Er lässt sich gut lagern. Ungeröstet hält er sich nahezu unendlich, geröstet immer noch extrem lange – besonders, wenn er vakuumverpackt ist. In Deutschland ist es erlaubt, eine Mindesthaltbarkeit von zwei Jahren auf Kaffeebohnen anzugeben. Bei korrekter Aufbewahrung ist Kaffee in einer ungeöffneten Packung aber in der Regel sogar länger als diese zwei Jahre haltbar.
Wie lagere ich Kaffee am besten?
Geöffneter Kaffee sollte innerhalb von sechs bis acht Monaten aufgebraucht werden. Wichtig: Die Kaffeepackung muss gut verschlossen sein, damit keine Feuchtigkeit an Bohnen oder Kaffeepulver kommt. Im Kühlschrank oder in der Nähe von Wärmequellen sollte Kaffee nicht gelagert werden. Am besten einfach in den trockenen Küchenschrank stellen, jedoch weit weg von stark riechenden Gewürzen.
Wie merke ich, dass der Kaffee schlecht ist?
Wird der Kaffee feucht, kann er tatsächlich schlecht werden. Vor allem, wenn es sich um gemahlene Bohnen handelt. Außerdem wird der Kaffee in einer geöffneten Packung recht schnell seinen Geschmack verlieren, da die eindringende Luft Aromen verfliegen lässt.
Aber wie erkennt man, ob der Kaffee verdorben ist? Die Nase kann die untrüglichen Zeichen schnell ausmachen: Je ranziger der Kaffee riecht, desto älter ist er. Ist der Geruch unangenehm, dann lieber die Finger davon lassen.
- WirtschaftsWoche: "Kaffeepreise in Grafiken: Bohnen bunkern lohnt sich"
- Zeit: "Kaffeepreis: Womit keiner rechnet"