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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Starkes Wachstum im Ausland Neue Filial-Offensive von Aldi und Lidl
Hunderte neue Filialen geplant: Aldi und Lidl treiben ihr Auslands-Wachstum voran. Jeder Konzern hat bestimmte Länder im Visier – aus gutem Grund.
6.500 Filialen, elf Länder, vier Kontinente: Aldi Süd ist längst ein globaler Konzern. Allein in den USA betreibt der Discounter 2.150 Märkte. Und schon bald sind es deutlich mehr. Denn genau wie Aldi Nord und Dauerrivale Lidl will man kräftig wachsen. Dabei hat jede Kette andere Regionen in den Blick genommen.
Aldi Süd investiert in USA
Alle drei Tage ein neuer Aldi: Schon im vergangenen Jahr hatte der Discounter in den USA 139 Filialen neu eröffnet oder umgebaut. Das sind zwei Drittel aller neuen Auslands-Filialen. Und auch in diesem Jahr sieht er sich nach eigenen Angaben "auf einem vergleichbaren Wachstumspfad wie im Vorjahr", berichtet die "Lebensmittelzeitung" (LZ).
Zweitwichtigster Auslandsmarkt für Aldi Süd ist Großbritannien. Nachdem im vergangenen Jahr 44 neue Standorte hinzukamen, gibt es dort nun rund 1.000 Geschäfte. Geplant sind 1.200 Märkte.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Lidl hatte 2022 genau 8.944 internationale Filialen, Aldi hatte 49 Läden mehr (8.993 Filialen, Aldi Nord und Süd).
Lidl hingegen eröffnete 2022 in den USA nur zehn neue Läden. Das Missverhältnis ist kein Zufall. Denn Aldi macht sich vor allem dort breit, wo der Rivale schwach ist – der wiederum seine Stärken woanders ausspielt.
Lidl wächst vor allem im Osten
Der Konzern aus Neckarsulm (Baden-Württemberg) konzentriert sich – angelockt von Renditen weit über dem Durchschnitt – laut der LZ derzeit vor allem auf die Wachstumsmärkten des Baltikums und in Mittel- und Osteuropa. Dort entstanden im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte aller 330 neuen Auslands-Lidl.
Insbesondere in Polen (derzeit rund 860 Filialen) will Lidl wachsen, um den Rückstand zum dortigen Marktführer Biedronka (rund 3.400 Filialen) zu verknappen.
Aldi Nord in Frankreich stark gewachsen
Auch Aldi Nord bemüht sich insbesondere in Polen und Spanien mehr Präsenz und eröffnete dort im vergangenen Jahr etwa 80 Filialen. In beiden Ländern hat der Essener Discounter bislang kaum einen nennenswerten Marktanteil erreichen können.
Deutlich besser sieht es in Frankreich aus: Dort übernahm Aldi Nord ganze 547 Märkte der Discount-Kette Leader Price (Paris) – und konnte damit seine Präsenz sprunghaft steigern.
- lebensmittelzeitung.net: "Aldi und Lidl treiben Flächenerweiterung im Ausland voran"