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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reisetipp Auf Kreuzfahrt? Finger weg vom Räucherlachs
Fast ein Drittel aller Deutschen wird seekrank oder erlebt Reiseübelkeit. Sie sind dabei in prominenter Gesellschaft.
Die Urlaubsplanung geht los und wir freuen uns auf Bootstouren, Segelausflüge, Fährüberfahrten oder sogar eine Reise auf dem Kreuzfahrtschiff. Aber was, wenn die Angst vor der Seekrankheit immer mitfährt oder uns sogar von unserem Traumurlaub abhält? Es gibt Mittel und Wege, die Übelkeit einzudämmen.
Ist Seekrankheit eine Krankheit?
Vorneweg: Die sogenannte Seekrankheit ist eigentlich keine Krankheit. Sie ist eine Unterform der Reiseübelkeit oder Bewegungskrankheit (Kinetose) und entsteht im Kopf. Wie?
Wenn wir uns beispielsweise auf einem Schiff in einem festen Raum befinden, aber durch den Gleichgewichtssinn im Ohr die Bewegung des Schiffes wahrnehmen, werden widersprechende Sinneseindrücke an unser Gehirn gesendet, die im Körper dann ein schweres Durcheinander verursachen. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sind die Symptome von Seekrankheit und Reiseübelkeit. Sie können stunden- oder gar tagelang anhalten.
Dabei steigt der Histamingehalt im Körper, der den Magen-Darm-Trakt beeinflusst. Wichtig ist deshalb, dem Körper in so einer Situation nicht noch zusätzlich über die Nahrung Histamin zuzuführen.
Auf Kreuzfahrten keine Salami, Oliven oder Räucherlachs essen
Tipp: Die "falsche" Nahrung kann eine Seekrankheit verstärken. Auf histaminhaltige Produkte wie geräucherter oder marinierter Lachs, Hering oder Thunfisch, Rotwein, Oliven oder Salami sollte man deshalb besser verzichten. Die Reiseblogger von Fernwehblog.net raten: "Fetthaltige Speisen und Alkohol unbedingt meiden, wenn Sie sich seekrank fühlen. Kleine und leichte Mahlzeiten sind gut. Alles, was nicht zu schwer im Magen liegt."
Und wer glaubt, ein leerer Magen schützt vor Erbrechen, hat unrecht. "Der Bauch sollte nicht zu voll sein, aber ein ganz leerer Magen verstärkt eher das Unwohlsein, wenn erste Anzeichen für Seekrankheit auftreten", schreibt der Kreuzfahrtanbieter Aida in seinen Reisetipps.
Auch Schumi von Übelkeit betroffen
Übrigens: Wer von der Reiseübelkeit betroffen ist, ist nicht allein. Und befindet sich in prominenter Gesellschaft. Etwa 20 bis 30 Prozent aller Menschen erleben die schlimmen Schweißausbrüche und die Übelkeit.
Was viele nicht wissen: Auch Michael Schumacher leidet an einer Unterform der Bewegungskrankheit; nämlich an der sogenannten Simulator-Krankheit. Kein Scherz: Die Formel-1-Legende, die im Benetton-Ford und Ferrari insgesamt sieben Weltmeistertitel einfuhr, konnte Tests im Simulator nur schwer wegstecken und litt danach an Übelkeit.
Denn wenn dem Gehirn Geschwindigkeiten von über 200 Kilomtern pro Stunde und eine kurvenreiche Fahrt vorgegaukelt werden, sich der Körper aber in Wahrheit keinen Zentimeter bewegt, richtet das ein echtes sensorisches Chaos (der medizinische Fachbegriff heißt "sensory mismatch") an.
Schumacher hat das nicht davon abgehalten, sich perfekt auf seine Rennen vorzubereiten und die Konkurrenz in Grund und Boden zu fahren. Und auch wir Normalos können und müssen mit unserer Reiseübelkeit leben, wenn wir Vorkehrungen treffen.
- Aida.de: "Gar nicht so übel"
- Fernwehblog: "19 bewährte Tipps vom Kreuzfahrtblogger"
- Dreamlines.de: "Hilfe bei Reiseübelkeit"
- Bunte.de: "Warum Du auf Kreuzfahrten besser keine Salami essen solltest"
- Eigene Recherche