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"Unwort des Jahres" 2022: Das sind die Vorschläge


"Gratismentalität"
So vielsagend sind die Vorschläge für das "Unwort des Jahres"

Von dpa
Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 1 Min.
Unwort des JahresVergrößern des BildesSprachentwicklung: Mehr als 1.000 Vorschläge sind bereits für das "Unwort des Jahres" eingegangen. (Quelle: Stephan Jansen/dpa/Symbolbild/dpa)

Ukraine-Krieg, Klima, Sozialpolitik: Die aktuellen Krisen bieten einen üppigen Fundus für das "Unwort des Jahres". Die Zahl der Einsendungen ist groß.

Die Krisenthemen der vergangenen Monate dominieren die Suche nach dem "Unwort des Jahres" 2022. Unter den mehr als 1.400 eingegangenen Vorschlägen beziehen sich viele Begriffe auf den Ukraine-Krieg oder die Klimakrise, wie Constanze Spieß berichtete, die Sprecherin der Jury der sprachkritischen "Unwort"-Aktion.

Weitere Themenfelder seien die Sozialpolitik, verbunden mit der Debatte um die Energiekrise sowie die Corona-Pandemie. Zu den eingereichten Begriffen gehören "Spezialoperation", "Sondervermögen", "Gratismentalität", "Hygienespaziergang", "Klima-Terroristen" oder "Klima-RAF".

Erst Corona-Pandemie, dann Ukraine-Krieg

Die Vorschläge spiegelten einerseits die öffentlichen Debatten des Jahres wider, andererseits natürlich die großen Ereignisse, so Sprachwissenschaftlerin Spieß. Anfang des Jahres 2022 hätten noch Einsendungen rund um die Pandemie dominiert. Mit dem russischen Angriff gegen die Ukraine im Februar habe das schlagartig abgenommen. Aus diesem Bereich gebe es seither "ganz viele Einsendungen".

Mit der Kür des "Unwortes" soll auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam gemacht und so sensibilisiert werden. Die aus Sprachexperten bestehende Jury rügt Wörter, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistische, verschleiernde oder irreführende Formulierungen sind. Vorschläge müssen eines der Kriterien erfüllen, die Häufigkeit der Nennung spielt keine Rolle.

Interessierte konnten ihre Vorschläge bis zum 31. Dezember per Online-Formular oder E-Mail einreichen. Die Jury wird am Dienstag, 10. Januar 2023, im hessischen Marburg das "Unwort" verkünden. Im vergangenen Jahr kürte sie "Pushback". Das Wort verharmlost illegale Zurückweisungen von Flüchtlingen an den EU-Grenzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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