Pampers, Gillette und Oral-B ausverkauft Preisstreit führt zu leeren Regalen bei Edeka und Rossmann
Der Konzern Procter & Gamble streitet sich mit Edeka und Rossmann um höhere Preise. Als Folge bleiben viele Regale mit wichtigen Produkten leer.
Waschmittel, Haushaltsreiniger, Windeln: Das sind nur einige Artikel, die im Sortiment bei Edeka, Rossmann und der Edeka-Tochter Budni derzeit knapp werden. Der Grund: Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble streitet sich mit den Einzelhändlern um eine Erhöhung der Preise, wie die "Lebensmittel Zeitung" (LZ) berichtet.
Die Händler müssten derzeit "entsprechend große Regallücken kaschieren", die von den ausbleibenden Lieferungen des Herstellers verursacht worden seien. Procter & Gamble beliefere die Edeka-Filialen zum Beispiel nur noch stark eingeschränkt.
In den Regalen des Einzelhändlers fehlten Artikel wie Fairy, Swiffer und Meister Proper, berichtet die LZ. Beim Onlinehändler Picnic, der mit Edeka gemeinsam einkauft, ließen sich zudem Lenor-, Always- und Gillette-Produkte nicht mehr bestellen.
Gespräche seien "intensiv, aber konstruktiv"
Gegenüber der "LZ" habe Procter & Gamble bestätigt, dass der Konzern derzeit Gespräche angesichts "notwendiger Listenpreiserhöhungen" mit Handelspartnern führe. Die Gespräche seien "intensiv, aber konstruktiv", hieß es.
Zu Verhandlungen mit einzelnen Händlern habe sich eine Unternehmenssprecherin nicht äußern wollen. "Behauptungen, der Konzern habe die Lieferungen einseitig gestoppt, wies P&G vehement zurück", berichtet die "LZ" weiter.
Anfragen beim Einzelhändler Edeka und der Drogeriekette Rossmann seien unbeantwortet geblieben.
Marktanteil mit Gillette-Rasierern bei fast 60 Prozent
Die "Lebensmittel Zeitung" schreibt, dass der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble als Windel- oder Rasiererlieferant "nahezu unverzichtbar" sei. Bei Rasierern habe es das US-Unternehmen geschafft, mit seiner Marke Gillette den Marktanteil bis zur Jahresmitte auf fast 60 Prozent auszubauen.
Der Umsatz-Marktanteil von Pampers habe trotz zunehmender Konkurrenz zur Jahresmitte bei 48,3 Prozent gelegen. Aufgrund dieser Zahlen schienen Händler es "auch zu akzeptieren, dass die Marke nun besonders von Preiserhöhungen betroffen ist".
Der Streit von Procter & Gamble mit Edeka sowie Rossmann sei kein Einzelfall. In diesem Jahr seien nahezu alle Lieferbeziehungen zwischen den großen Drogeriewarenkonzernen wie Henkel, Beiersdorf, L’Oréal und Unilever und den Einzelhändlern ausgesetzt gewesen.
Die Hersteller verwiesen auf hohe Kostensteigerungen "und im internationalen Vergleich niedrige Gewinnspannen" hierzulande.
- lebensmittelzeitung.net: "Procter & Gamble legt sich mit Edeka an"