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Plastikmüll: Studie zeigt kurz vor UN-Plastikkonferenz Lösungen auf


Studie veröffentlicht
Diese Maßnahmen reduzieren Plastikmüll

Von dpa, t-online
19.11.2024Lesedauer: 2 Min.
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Plastikmüll in Indien (Archivbild): Ende November startet die letzte Verhandlungsrunde zu einem globalen UN-Plastikabkommen. (Quelle: Algi Febri Sugita/ZUMA Press Wire/dpa/dpa-bilder)
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Plastikmüll wird seit Jahren zu einem immer größeren Problem. Kurz vor Beginn der letzten UN-Plastikkonferenz zeigen Forscher Lösungswege auf.

Mit vier Maßnahmen ließe sich der Plastikmüll in der Umwelt weltweit um 91 Prozent reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forschungsgruppe der University of Berkeley (USA).

Die Studie wurde kurz vor der letzten Verhandlungsrunde zu einem globalen UN-Plastikabkommen in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht. Die Verhandlungen sollen Ende November in Busan, Südkorea, stattfinden. Auf dem Gipfel wollen die Teilnehmer acht verschiedene Instrumente diskutieren, mit denen sich die Plastikverschmutzung reduzieren lässt.

Laut der Studie hat es den größten Einfluss, wenn 40 Prozent des Plastikmülls recycelt wird. Außerdem schlagen die Forscher vor, die Produktion von neuem Plastik auf das Niveau von 2020 zu begrenzen. Verpackungen hoch zu besteuern ist ihnen zufolge ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme. Mit ihr ließe sich zudem ein Teil einer weiteren finanzieren: Viel Müll in der Umwelt könne reduziert werden, wenn 50 Milliarden US-Dollar in eine bessere Lagerung und Entsorgung von Plastikmüll investiert würden. Ein Zehntel davon könnte durch eine globale Verbrauchssteuer von einem Cent pro Kilogramm neu produziertem Plastik erwirtschaftet werden, so die Forscher.

Bisher wird zu viel Müll offen gelagert und verbrannt. Mit Investitionen in eine bessere Entsorgung ließen sich bis 2050 Treibhausgase drastisch reduzieren, heißt es in der Studie.

Kunststoffverbrauch könnte auf 749 Millionen Tonnen steigen

Die Wissenschaftler warnen, ohne Gegenmaßnahmen könne sich die Menge des falsch entsorgten Plastikmülls bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Bereits heute sei der Plastikmüll in der Umwelt ein großes Problem. Jährlich gelangen rund acht Millionen Tonnen Makroplastik und zusätzlich 1,5 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Weltmeere. Die Kunststoffreste finden sich inzwischen in allen Regionen der Erde, sogar in entlegenen Polarregionen und Hochgebirgen. Mehr zum Thema Mikroplastik lesen Sie hier.

Der globale Kunststoffverbrauch betrug im Jahr 2020 insgesamt 547 Millionen Tonnen, wovon lediglich 14 Prozent recycelt wurden, wie es in der Studie heißt. Bis zum Jahr 2050 könnte dieser Verbrauch auf insgesamt 749 Millionen Tonnen steigen. Sollte alles so bleiben, wie es aktuell ist, würden davon dann etwa 121 Millionen Tonnen schlecht gelagert oder verbrannt, wie es in der Studie heißt. Die Forschenden erstellten ihre Prognosen mithilfe einer mit künstlicher Intelligenz erstellten Simulation.

Unterstützung und Kritik

Die Studienautoren setzen große Hoffnung auf das geplante UN-Plastikabkommen. Co-Autor Douglas McCauley erklärte: "Es ist tatsächlich möglich, die Plastikverschmutzung mit diesem Vertrag nahezu zu beenden." Auch Laura Griestop vom WWF Deutschland sieht in den Verhandlungen eine historische Chance.

Kritische Stimmen kommen hingegen von Catharina Bening von der ETH Zürich und Doris Knoblauch vom Ecologic Institute Berlin. Die Realisierbarkeit der Maßnahmen sei fraglich, außerdem würde es weltweit an Infrastrukturen zur Mülltrennung und -sammlung fehlen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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