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22 Jahre Dauertrockenheit
US-Dürre bricht Rekord aus dem Mittelalter


Aktualisiert am 15.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Löschhubschrauber in Kalifornien im August: Die Dürre im Südwesten der USA bricht historische Rekorde.Vergrößern des Bildes
Ein Löschhubschrauber in Kalifornien im August: Die Dürre im Südwesten der USA bricht historische Rekorde. (Quelle: Andy Lyon/Usfs/Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Die schwerste Trockenperiode seit mehr als tausend Jahren plagt den Südwesten der USA, zeigt eine neue Studie von US-Forschern. Warum das auf eine besorgniserregende Entwicklung hindeutet.

So trocken wie jetzt war es in Kalifornien, Utah, Arizona und den umliegenden Staaten mindestens nicht mehr, seit in Europa die Wikinger wüteten und Karl der Große den kaiserlichen Thron bestieg. Mehr als 1.200 Jahre war der Regenmangel dort weniger akut als im Moment. Das zeigt eine Studie der University of California in Los Angeles und der Columbia University.

Schon seit 22 Jahren hält die jüngste Dürreperiode im Südwesten der USA an. Schwindende Wasservorräte, Waldbrände, verdurstende Tiere und Ernteausfälle sind die Folge. Grund genug für die Wissenschaftler zu untersuchen, wann die letzte vergleichbare Megadürre die Region heimgesucht hat. Und damit festzustellen, inwiefern die globale Erderwärmung für die Krise verantwortlich sein könnte.

Historische Besonderheit

Mithilfe von Jahresringen besonders alter Bäume konnten die Forscher ermitteln, wie außergewöhnlich die aktuelle Situation ist. Sie glichen klimatische Daten der vergangenen Jahrhunderte mit den Ringen zahlreicher Baumstämme ab. Dadurch gelang es ihnen, einen Datensatz über den Feuchtigkeitsgehalt der Böden für die vergangenen zwölf Jahrhunderte zu erstellen. Dabei zeigte sich, wie auffällig die derzeitige Trockenheit auch im historischen Vergleich ist.

Bisher galt eine Dürre im 16. Jahrhundert als jüngster vergleichbar trockener Zeitraum. Doch der besonders niederschlagsarme Sommer 2021 habe den anhaltenden Wassermangel im Südwesten der USA "auf die Spitze getrieben", so der Klimaforscher und Studienleiter A. Park Williams im Gespräch mit der "New York Times".

Die Zeit von 2000 bis 2021 gilt damit nun als trockenste Periode seit dem Jahr 800 nach Christus. Möglicherweise bricht die momentane Dürre noch weitere historische Rekorde, doch weiter zurück reichen die Vergleichsdaten nicht.

Klimakrise als Hauptauslöser

Auch über den Hauptauslöser des anhaltenden Regenmangels gibt die Studie, die am Montag in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlicht wurde, Aufschluss. Dass die Situation so arg ist, liegt demnach vor allem an der Klimakrise.

Zwar hätte es wohl auch ohne die menschengemachte Erderwärmung eine Dürre gegeben, sagt Forschungsleiter Williams. "Aber diese wäre 60 Prozent weniger heftig ausgefallen."

Temperatur entscheidender als Niederschlag

Klimawissenschaftlerin Julie Cole war an der Studie zwar nicht beteiligt, erklärt gegenüber der New York Times aber, wie die steigenden Temperaturen in der Klimakrise und der Schweregrad der Dürre zusammenhängen: "Wärmere Luft ist eher imstande, die Feuchtigkeit aus dem Boden und aus den Pflanzen zu ziehen". Das führe dazu, dass Dürreperioden viel extremer ausfielen.

Die Studie zeigt laut Cole so nicht nur, wie außergewöhnlich der jüngste Dürrerekord im Südwesten der USA ist. Die Daten unterstreichen aus ihrer Sicht auch, dass die Lufttemperatur noch stärker für extreme Dürrephänomene verantwortlich ist als mangelnder Niederschlag. Angesichts fortwährend steigender globaler Durchschnittstemperaturen kein sonderlich beruhigendes Ergebnis.

Verwendete Quellen
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