Zahlreiche Brände durch Trockenheit Lagerfeuer entfacht – Wälder brennen lichterloh
Der Boden ist gefährlich ausgetrocknet. Schon jetzt steigt die Gefahr einer Dürre. Und die ersten Waldbrände wüten bereits, vor allem im Westen Deutschlands.
Wegen der anhaltenden Trockenheit brechen in Deutschland bereits zahlreiche Waldbrände aus. Im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen) brannte eine Fläche von rund 30.000 Quadratmetern. Das Areal bei Wenden in der Größe von etwa vier Fußballfeldern sei größtenteils zerstört, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstagmorgen. Der Großbrand brach am Montagabend aus, am Morgen wurden noch Glutnester gelöscht. "Mittlerweile ist das Feuer unter Kontrolle", sagte der Sprecher. Rund 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Auch im Meulenwald bei Schweich (Landkreis Trier-Saarburg) loderte ein Feuer. Am Montagmittag brannte ein 10.000 Quadratmeter großes Waldstück. Rund 70 Feuerwehrleute mühten sich, die Flammen zu löschen. Der Brand sei durch den Wind und eine anhaltende Dürre begünstigt worden. Die Ursache sei aber noch unklar. Später war der Brand laut Feuerwehr unter Kontrolle. Die Polizei rief die Bürger dazu auf, derzeit kein Feuer zu machen.
Lagerfeuer geraten außer Kontrolle
In Thüringen entfachten Unbekannte Lagerfeuer, die dann außer Kontrolle gerieten. Im Thüringer Wald habe am Ausflugsziel Hoher Stein bei Steinbach-Hallenberg das Feuer etwa 16 Quadratmeter Waldfläche erfasst. Das Feuer sei zwar schon am Vortag gelöscht worden, aber wohl durch den warmen, trockenen Wind neu entfacht worden, so die Sprecherin der Polizei Suhl.
Im Saalfelder Stadtteil Remschütz bauten Unbekannte eine Hütte im Wald auf und machten ein Lagerfeuer. Auch dieses sei am Vortag gelöscht worden, dann aber wieder entfacht worden, so ein Sprecher der Polizei Saalfeld. Etwa 20 Quadratmeter Waldfläche seien von dem Brand erfasst worden. Die freiwillige Feuerwehr sei mit etwa 20 Einsatzkräften vor Ort gewesen. Die Polizei vermutet, dass Jugendliche wegen der Corona-Beschränkungen auf ein Treffen im Wald ausgewichen seien. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Der große Waldbrand bei Gummersbach (Nordrhein-Westfalen) ist hingegen weitgehend gelöscht. Dies teilte die Feuerwehr am Dienstagmorgen mit. Es gebe noch vereinzelt Brandherde, die gut 200 Einsatzkräfte seien bei den Nachlöscharbeiten, sagte der Sprecher.
Wind facht Waldbrand in Nationalpark an
Unterdessen facht starker Wind einen Großbrand in einem niederländischen Nationalpark weiter an. Der Wind erschwere die Löscharbeiten, sagte ein Sprecher der Sicherheitsbehörden der Provinz Limburg im niederländischen Radio. Bereits 100 Hektar Wald im Nationalpark De Meinweg seien zerstört worden. Das Feuer war am Montagabend aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen.
Das Feuer hatte sich nach Angaben der Feuerwehr schnell ausgebreitet. In der Nacht schien es zunächst unter Kontrolle zu sein, war jedoch am Dienstagmorgen durch den starken Wind erneut aufgeflammt. Auch Einsatzkräfte aus dem Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen waren zur Hilfe aufgerufen worden.
Helikopter der Armee helfen beim Löschen
Das Gebiet liegt auf niederländischer Seite nahe dem Ort Herkenbosch im Südosten des Landes. Auf deutscher Seite grenzt es an mehrere Waldgebiete in der Nähe von Niederkrüchten im Kreis Viersen.
Auch im nahe gelegenen Naturschutzgebiet Deurnese Peel wütet ein Feuer. Der Brand sei ebenfalls noch nicht unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr mit. Nicht nur der starke Wind, sondern auch der ausgetrocknete Boden erschwerten die Löscharbeiten. In beiden Gebieten würden Helikopter der Armee eingesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa