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"Größtes Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier"


Tierschützer schlagen Alarm
"Größtes Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier"

Von dpa, jmt

27.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Koala: Zuletzt verbrannten Tausende der Tiere bei Buschbränden, ihr Lebensraum wurde zerstört. Auch andere Arten sind vom Aussterben bedroht.Vergrößern des Bildes
Ein Koala: Zuletzt verbrannten Tausende der Tiere bei Buschbränden, ihr Lebensraum wurde zerstört. Auch andere Arten sind vom Aussterben bedroht. (Quelle: VCG/imago-images-bilder)
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Lebensräume werden zerstört, bedrohte Tiere gewildert: Der Mensch setzt vielen Tierarten dramatisch zu. Umweltschützer sehen einen Zusammenhang mit der Klimakrise.

Der WWF warnt vor dem "größten Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier". Mehr als 30.000 Tiere sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als bedroht vermerkt. Rund 6.400 davon sind vom Aussterben bedroht. Derzeit sei damit das "größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier" im Gange, erklärte die Umweltstiftung WWF am Freitag zum Erscheinen ihrer neuen Liste der Gewinner und Verlierer im Tierreich 2019.

Eisbären, Kaiserpinguine, Koalas

Als Beispiel für das Artensterben nennt die Organisation unter anderem Eisbären: Vor allem wegen der Klimakrise könnte ein Drittel der Population bis 2050 verschwinden. Die Bestände der Kaiserpinguine könnte bei fortschreitender Klimaerwärmung bis 2100 um sogar 86 Prozent abnehmen. Auch die Anzahl der Koalas ist enorm geschrumpft. Derzeit gibt es noch zwischen 43.000 und 100.000 – das sind laut WWF rund ein Drittel weniger als noch vor 25 Jahren. Seit Oktober verbrannten mehr als 2.000 von ihnen bei schweren Buschbränden in Australien.

Feuerwehrmann teilt Wasser mit Koala

WWF-Vorstand Eberhard Brandes sieht einen Zusammenhang zwischen Klimakrise und Artensterben. "Die Erderhitzung verändert Ökosysteme in dramatischem Tempo. Viele Tiere und Pflanzen können sich nicht schnell genug anpassen." Doch nicht alle Tiere sind Opfer der Veränderungen des Klimas.

Das letzte Sumatra-Nashorn Malaysias starb im November. Der Lebensraum der Tiere war enorm geschwunden, weil der Wald für Palmölplantagen, Papierproduktion und Bergbau in den vergangenen Jahrzehnten gerodet wurde. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet das Sumatra-Nashorn als "vom Aussterben bedroht". Derzeit streifen noch einige Exemplare durch Indonesien – laut WWF-Schätzungen weniger als 80 Tiere.

Für einige Tiere ging es in diesem Jahr aber auch bergauf. Als Gewinner sieht der WWF unter anderem den Goldschakal, der mehr und mehr den warmen Südosten Europas verlässt und Gebiete in Mitteleuropa besiedelt. Teile der Population von Saiga-Antilopen entwickelten Immunität gegen eine bedrohliche Viruserkrankung, die den Bestand dezimiert hat. Außerdem wurde im November erstmals seit 30 Jahren ein Vietnam-Kantschil aus der Familie der Hirschferkel in Vietnam entdeckt. Der letzte bekannte Artgenosse des Tieres war im Jahr 1990 von einem Jäger erschossen worden.

Verwendete Quellen
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