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Neue Studie: Umweltministerin will Einwegbecher teurer machen


Produzenten sollen mehr zahlen
Umweltministerin will Einwegbecher teurer machen

Von dpa, t-online, afp, sth

21.05.2019Lesedauer: 3 Min.
Müll: Einweg-Kaffeebecher und Plastikschalen stapeln sich an einem Gehweg.Vergrößern des Bildes
Müll: Einweg-Kaffeebecher und Plastikschalen stapeln sich an einem Gehweg. (Quelle: Gregor Fischer/dpa)

2,8 Milliarden Einweg-Becher verbrauchen die Deutschen im Jahr. Dazu haben Experten am Dienstag eine neue Studie vorgestellt, die für Konsumenten Folgen haben könnte.

Die Deutsche Umwelthilfe fordert seit Langem ein bundesweites Pfandsystem für Mehrwegbecher, an dem sich auch die großen Kaffeeketten beteiligen. Am Dienstag hat das Bundesumweltministerium in Berlin eine Studie dazu vorgestellt. Ministerin Svenja Schulze versprach: Sie will die Produzenten mehr in die Pflicht nehmen.

"Je mehr Coffee-to-go-Verkaufsstellen mit so einem einheitlichen Pfandbecher arbeiten, desto besser ist die Flächenabdeckung und desto verbraucherfreundlicher wird so ein Pool-System", sagt Thomas Fischer, Experte für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe.

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Mit den Auswirkungen der Einwegbecher beschäftigte sich die neue Studie des Umweltbundesamts, die am Dienstag in Berlin der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorgestellt wurde. Demzufolge fallen jedes Jahr in Deutschland 28.000 Tonnen Abfall durch Einwegbecher an. Pro Jahr nutzt jeder Bürger im Schnitt 34 Becher. Um die Menge an Müll zu reduzieren, schlagen die Studienautoren deshalb unter anderem eine Zwangssteuer auf die Becher vor sowie den Aufbau von Pfandsystemen an.

Strafsteuer von 20 Cent pro Becher?

Dabei hat Umweltministerin Svenja Schulze angekündigt: "Wir werden die Hersteller von Einwegbechern künftig stärker zur Kasse bitten." Es gehe darum, Einwegverpackungen soweit wie möglich zurückzudrängen. "Die Kosten können stärker auf die zugespitzt werden, die dies verursachen." Zudem wolle man das Mehrwegsystem ausbauen.

Einwegbecher sollten laut der 194 Seiten langen Studie mit einer Strafsteuer von 20 Cent belegt werden, die zugehörigen Deckel mit einer Abgabe von zehn Cent. Über diese Abgabe sollen die Cafés laut den Vorschlägen Geld für die Entsorgung der Becher und die Reinigung der Umwelt beisteuern. Zusätzlich sollen die Einwegbecher noch mit einem Zwangspfand von 25 Cent belegt werden, um zu vermeiden, dass sie einfach achtlos in die Umwelt geworfen werden.

Mehrwegbecher sollten mindestens zehn Mal genutzt werden

Um den Einsatz von Mehrwegbechern zu steigern, schlägt die Studie vor, dass Kaffee im Pfandbecher deutlich günstiger verkauft werden sollte als im Einweggefäß. Das ist der Studie zufolge in vielen Cafés bereits der Fall. Um die Umlaufzahl zu erhöhen, sollten Pfandbecher nach Vorstellung der Autoren die Regel werden und Einwegprodukte nur noch auf Nachfrage verkauft werden. Die Becher sollten außerdem mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" gekennzeichnet werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Damit diese ökologisch aber auch Nutzen stiften, müssen sie möglichst häufig verwendet werden. So berechneten die Forscher des UBA, dass ein Pfandbecher nur dann Sinn ergebe, wenn er mindestens zehnmal, am besten sogar mehr als 25 Mal in Umlauf kommt. Zudem sollten die Becher nicht mit Einweg-Plastikdeckeln versehen werden, da das die Ökobilanz wieder zunichte mache. Schließlich sollten Spülmaschinen zur Reinigung der Becher nur mit Ökostrom betrieben werden.


Abfallexperte Fischer sagt, es gebe zwar schon Pfandsysteme, aber an denen beteiligten sich vor allem kleine Cafés und Bäckereien in Großstädten. Für ein bundesweites System brauche es die großen Bäckerei- und Café-Ketten, aber die zögen bisher nicht mit. Um das zu erreichen, schlafen die Umwelthilfe und die Autoren der vorgestellten Studie ein verbindliches Reduktionsziel für die Zahl der Einwegbecher oder eine Mehrweg-Quote vor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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