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Weinanbau bedroht: Forscher schlagen Alarm


Aus für viele Winzer
Forscher schlagen Alarm: Weinanbau weltweit massiv bedroht

Von t-online, wan

31.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0313349829Vergrößern des Bildes
Eine Frau bei der Weinlese (Symbolbild): Ein Großteil der bisherigen Anbaugebiete ist vom Klimawandel bedroht, so eine Studie. (Quelle: IMAGO/Carlos Rodelas/imago)

Der Klimawandel könnte schon zum Ende des Jahrhunderts für viele Winzer das Aus bedeuten. Dennoch gibt es Hoffnung – in nördlichen Regionen.

Ein Glas Wein könnte bald ein Luxus sein, den sich nicht mehr viele leisten können. Es ist aber nicht die große Nachfrage, die den edlen Tropfen knapp werden lässt. Der Klimawandel könnte den Weinbauern das Geschäft verderben. Eine Studie schlägt jetzt Alarm.

Demnach könnten bis zu 90 Prozent der traditionellen Weinanbaugebiete an Küsten und niedrigen Lagen gefährdet sein. Betroffen sind vor allem Spanien, Italien, Griechenland und der Süden Kaliforniens. Diese Lagen könnten dem Bericht, der im Journal "Nature Reviews Earth and Environment" am Dienstag erschienen ist, bis zum Ende des Jahrhunderts vertrocknet sein. Insgesamt schätzen die Forscher das Risiko, dass Weinanbaugebiete verschwinden, auf bis zu 70 Prozent weltweit.

Als Ursache sehen die Forscher den Klimawandel. Dieser verändere die Temperaturen, die Feuchtigkeit, die Intensität der Sonneneinstrahlung. Die Veränderungen könnten Hitzewellen und Dürreperioden auslösen, die besonders diese bislang idealen Weinlagen beträfen. In Europa ist besonders der Süden betroffen, wie jetzt schon Dürrewellen zeigen. Hitze und weniger Regenfälle stellen der Studie zufolge eine besonders große Gefahr für den Weinanbau dar. Dadurch werde nicht nur die Menge der Produktion, sondern auch die Qualität des Weins beeinträchtigt. Europa gilt als Produzent besonders hochwertiger Weine, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland machen die Hälfte der weltweiten Weinproduktion aus.

Der Klimawandel wird den Weinanbau in höhere Lagen verschieben, prophezeien die Forscher. Das betrifft sowohl die Breitengrade als auch die Höhenlagen. Das wiederum sorgt für einen Hoffnungsschimmer. "Wärmere Temperaturen könnten die Eignung für andere Regionen wie den Nordwesten der USA, Tasmanien und Nordfrankreich) erhöhen und das Entstehen neuer Weinregionen wie im Süden des Vereinigten Königreichs fördern", heißt es in der Studie.

Neue Anbaugebiete könnten im Norden entstehen

Gleichzeitig könnten 11 bis 25 Prozent der bestehenden Weinregionen bei steigenden Temperaturen eine höhere Produktion verzeichnen, und es könnten neue geeignete Gebiete in höheren Breiten- und Höhenlagen entstehen. Das sieht auch Greg Gambetta so, Professor am Weininstitut in Frankreich, gegenüber "Abcnews". "In all diesen Ländern, in den Niederlanden und in Nordeuropa, wo man nie wirklich an den Anbau von Weintrauben gedacht hat, fangen die Menschen jetzt an, darüber nachzudenken", sagte er.

Weinbauern können auch versuchen, sich anzupassen. "Um einen ökologisch nachhaltigen Weinbau aufrechtzuerhalten – das heißt die Erzeugung von Weinen mit marktfähiger Qualität und Erträgen, die einen rentablen Betrieb gewährleisten – ist eine Anpassung unabdingbar", raten die Forscher. Winzer können sich durch die Wahl des Pflanzenmaterials oder durch eine Änderung der Erziehungssysteme und der Bewirtschaftungsmethoden im Weinberg anpassen. Allerdings werden sie dennoch mit den Klimabedingungen zu kämpfen haben, heißt es in der Studie.

Und: Es geht nicht nur um Hitze und zu wenig Wasser. Hagelschäden sind in manchen Lagen ebenso öfter zu erwarten wie eine Veränderung bei Pilzen, die die Reben befallen können. Weniger feuchtes Klima könnte aber auch bedeuten, dass diese Pilze schlechtere Bedingungen vorfinden.

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