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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps zur Schimmelvermeidung Richtig lüften: So kurz sollte es mindestens sein
Frische Luft ist gut für die Gesundheit, das Wohlbefinden – und auch für die eigenen vier Wände. Aber worauf kommt es beim richtigen Lüften an?
Wenn es draußen heiß und schwül oder aber frostig und nass ist, lüftet niemand gerne – schließlich ist das Klima im Innenraum vergleichsweise angenehm. Doch das ist ein Fehler. Denn schlechte Luft wirkt sich auch negativ auf Ihre Gesundheit aus. Es ist daher ratsam, richtig zu lüften. Wie das geht, zeigt diese Übersicht.
Stoßlüften
Stoßlüften ist die einfachste und effektivste Art zu lüften. Dabei werden die Fenster im Raum vollständig für mehrere Minuten geöffnet. Die Dauer hängt von der Jahreszeit sowie anderen Faktoren wie der Raum- und Außentemperatur, der Höhe der Luftfeuchtigkeit innen und außen sowie der Tätigkeit ab, die in dem Raum ausgeübt wird. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt folgende Vorgehensweise:
- Öffnen Sie die Fenster vollständig.
- Idealerweise sorgen Sie für Durchzug, das bedeutet, auch gegenüberliegende Fenster gleichzeitig zu öffnen.
- Warten Sie im Sommer bis zu 30 Minuten und im Winter bis zu zehn Minuten, ehe Sie die Fenster wieder schließen.
- Wichtig: Im Winter sollten Sie vor dem Lüften die Thermostate zudrehen.
Wiederholen Sie das Stoßlüften mehrmals täglich. Eine Orientierung bietet Ihnen dieser Artikel.
Lüften ist wichtig
Durch das Lüften beugen Sie nicht nur Schimmel an den Wänden, der Decke oder an den Fenstern vor. Sie sorgen zudem dafür, dass Kohlendioxid entweicht und Sauerstoff in die Wohnung gelangt. Das wiederum steigert Ihr Wohlbefinden und Ihre Konzentrationsfähigkeit.
Gekippte Fenster
Sind die Fenster den ganzen Tag über gekippt, ist der Luftaustausch eher gering. Zusätzlich entweicht im Winter die von der Heizung produzierte Wärme durch den offenen Spalt. Die Wohnung bleibt kühl oder kühlt aus – ebenso die Fenster und die Wände. Es gibt noch weitere Nachteile, wie Sie diesem Artikel entnehmen können.
Laut Umweltbundesamt können im Schlafzimmer die Fenster nachts geöffnet bleiben. Auf dessen Internetseite heißt es "Fenster – wenn möglich und gewünscht – nachts angekippt oder ganz geöffnet halten. Das bringt den größten Luftaustausch."
Lüften nach dem Kochen oder Baden
Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum sehr hoch, da durch das Duschen, Baden oder Kochen viel Wasserdampf entweichen konnte, sollten Sie ebenfalls lüften. Idealerweise tun Sie dies unmittelbar nachdem die Tätigkeit abgeschlossen wurde – beim Kochen auch während der Zubereitung.
Tipp: Denken Sie außerdem ans Lüften, während Wäsche in einem Zimmer trocknet.
Lüften bei Viren- und Bakterienbelastung
Bei bestimmten Krankheiten werden die gesundheitsschädlichen Viren und Bakterien auch über die Atemluft verteilt. Ist die Belastung der Raumluft mit den Krankheitserregern sehr hoch, können sich andere Menschen infizieren. Es ist daher wichtig, häufiger als üblich zu lüften.
- Wenn es die Außentemperaturen und der Gesundheitszustand der Person erlauben, sollten Sie das Fenster die ganze Zeit geöffnet lassen. Andernfalls sorgen Sie für möglichst viel Luftaustausch. Lüften Sie beispielsweise einmal die Stunde für fünf Minuten.
- Halten Sie die Zimmertür geschlossen, sodass die Krankheitserreger nicht in andere Räume gelangen.
- Wenn eine Person niest und hustet, sollten Sie danach kurz lüften.
Lüften bei vielen Menschen im Raum
Sind viele Menschen in einem Raum – beispielsweise in einem Großraumbüro oder einer Schulklasse –, sollte regelmäßig die Luft vollständig ausgetauscht werden. Es wird empfohlen, mindestens alle 45 bis 60 Minuten quer zu lüften. Nach einem Meeting in einem Besprechungsraum sollten die Fenster für mindestens 20 Minuten vollständig geöffnet bleiben.
Lüften und Heizen
Das Thermostat der Heizung sollte während des Lüftens stets zugedreht sein. Der Grund: Der Fühler im Thermostat misst die Umgebungstemperatur und regelt dementsprechend die Heiztemperatur. Kommt nun kalte Luft an den Sensor, geht dieser davon aus, dass mehr geheizt werden muss. Es wird also Energie aufgewendet, die dann durch das geöffnete Fenster entweicht.
Keller lüften?
Die Wände im Keller sind häufig sehr kalt und daher besonders anfällig für Schimmel. Achten Sie daher vor allem im Sommer darauf, dass warme, feuchte Luft nicht in den Keller gelangt. Andernfalls setzt sie sich an den Wänden ab, kondensiert und begünstigt die Schimmelbildung. Lüften Sie den Keller besser in der Nacht, wenn es kühler ist.
Im Winter hingegen können Sie stets lüften – außer bei Regen. Dann sollten Sie besser abwarten, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in die Innenräume gelangt.
Tipp: Während des Lüftens sollten die Türen zum Wohnbereich geschlossen bleiben. Die Kellerluft sollte direkt nach außen abgeleitet werden.
- verbraucherzentrale.de "Heizen und lüften"
- umweltbundesamt.de "Richtig lüften"
- co2online.de "Lüften"