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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Experte erklärt Darum sollten Sie nur kaltes Wasser in den Kocher füllen
In nahezu jedem Haushalt befindet sich ein Wasserkocher. Sie sind simple Geräte, bei denen man doch eigentlich nichts falsch machen kann, oder?
Ob für die Zubereitung von Tee, Kaffee oder einer Fünf-Minuten-Terrine: Wasserkocher werden häufig verwendet. Verständlich. Schließlich bringen sie in kürzester Zeit – und teilweise sogar kostengünstiger – eine bestimmte Menge Wasser bequem und unkompliziert zum Kochen. Aber: Womit befüllen Sie das Haushaltsgerät? Warmen oder kaltem Wasser? Ein Experte erklärt, dass das nicht egal ist.
Drei einfache Gründe für die richtige Entscheidung
Es gibt mehrere Gründe, nur kaltes Wasser in den Wasserkocher zu füllen.
Energiebilanz
Das Erwärmen des Warmwassers verbraucht wesentlich mehr Energie als das Aufkochen in dem Wasserkocher.
Es gibt jedoch Ausnahmen: Bei einer Solarthermie-Anlage beispielsweise ist bereits vorgewärmtes Brauchwasser vorhanden. Hier können Sie ruhig den Wasserkocher mit warmem Wasser füllen. Das spart Energie.
Wasserverbrauch
Bis warmes Wasser aus dem Wasserhahn fließt, wurde bereits eine große Menge an Wasser ungenutzt verbraucht.
Ist jedoch das erste Wasser, das aus dem aufgedrehten Hahn kommt, warm, so brauchen Sie nicht warten, ehe kaltes herausfließt. Nehmen Sie am besten direkt das Wasser, das herauskommt. Ausnahme: Wenn Sie die Leitungen lange nicht benutzt haben, sollten Sie den Hahn einige Minuten aufdrehen und so die Leitungen durchspülen, ehe Sie das Wasser verwenden.
Bakterien und Keime
Je nach Zustand der Leitung und Art der Wassererwärmung können sich im warmen Wasser aus der Leitung Keime, Bakterien und andere gelöste Stoffe befinden. Denn zum einen werden Ablagerungen an den Innenwänden der Rohre mit warmem Wasser eher weggespült, zum anderen können durch den Erwärmungsvorgang des Wassers – beispielsweise im Boiler – Bakterien und Keime in die Flüssigkeit gelangen, wenn das Wasser im Heizkessel nie ausreichend erwärmt wird. (Lesen Sie hierzu auch "Legionellen im Wasser"). Die Wassertemperatur des Durchlauferhitzers oder des Boilers sollte daher immer mindestens bei über 60 Grad Celsius liegen.
Wird das Wasser im Wasserkocher allerdings gekocht, besteht eine Legionellengefahr eher nicht. Dennoch können sich weiterhin bestimmte, von den Rohren oder dem Durchlauferhitzer beziehungsweise Boiler gelöste Teile im Wasser befinden. Und nicht jeder möchte diese über seinen frisch aufgegossenen Tee oder aufgebrühten Kaffee konsumieren.
- Energieberatung der Verbraucherzentrale
- co2online
- Eigene Recherche