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Zum journalistischen Leitbild von t-online.75 Euro für Zigarettenkippe Gegen Müllsünder setzt Stuttgart auf horrende Strafen
Auf dem Boden liegen Zigarettenkippen, Kaugummis und Plastikmüll. Davon hat der Ordnungsbürgermeister der Stadt Stuttgart genug. Er spricht von erzieherischen Maßnahmen.
Umweltsünden könnten in Stuttgart bald mächtig teuer werden. Wer eine Zigarettenkippe auf den Boden wirft oder einen Kaugummi ausspuckt, muss mehr als hundert Euro zahlen. So steht es im neuen Bußgeldkatalog des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Maßnahmen sollen nun in Stuttgart umgesetzt werden.
Der neue Bußgeldkatalog sieht deutlich höhere Geldstrafen vor, erklärte die Stadt in einer Pressemitteilung am Montag. Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) erklärte laut "Stuttgarter Nachrichten", dass es sich um eine erzieherische Maßnahme handele.
So hoch sind die Bußgelder
- Zigarettenkippen oder Kaugummis wegwerfen: ab 75 Euro
- Illegales Entsorgen von Gegenständen ab zwei Litern: zwischen 100 und 800 Euro
- Scharfkantige, ätzende oder schneidende Dinge: zwischen 100 und 800 Euro
- Zusätzliche Gebühren: jeweils 28,50 Euro
- Die Bußgelder steigen für Wiederholungstäter und für Personen, die scharfkantige oder schneidende Gegenstände auf Spielplätzen hinterlassen oder sich bei Kontrollen uneinsichtig zeigen.
"Die illegale Entsorgung von Müll ist kein Kavaliersdelikt. Werden Verursacher ermittelt, kommt es zur Anzeige. Unser Ziel ist es, ein Umdenken bei den Verursachern anzustoßen", erklärte er in einer Mitteilung der Stadt.
Bußgeldkatalog für das gesamte Bundesland
Das Bundesland hat den Bußgeldkatalog bereits im Dezember 2018 umgesetzt. Nun sollen die Kontrollen in Stuttgart verstärkt werden und die neuen Strafen umgesetzt werden. Das sei Teil der "Kampagne für ein sicheres und sauberes Stuttgart", die Oberbürgermeister Fritz Kuhn im vergangenen Jahr angekündigt hatte. Die Stadt Stuttgart wurde dafür vom Gemeinderat mit einem 10-Millionen Euro-Budget ausgestattet.
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Damit es auch mit der Umsetzung klappt, hat Stuttgart beim Städtischen Vollzugsdienst zwölf neue Stellen geschaffen. Die Mitarbeiter werden künftig insbesondere am Rotebühlplatz oder dem Max-Eyth-See kontrollieren. Erstmals sollen auch zivile Streifen unterwegs sein.
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