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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bestand stark zurückgegangen Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020
Sie ist ein Symbol der Liebe. Doch ihr Bestand ist in den letzten Jahren stark eingebrochen: Die Turteltaube. Jetzt hat die Vogelart einen ganz besonderen Titel erhalten.
Umweltschützer haben die Turteltaube (Streptopelia turtur) zum "Vogel des Jahres 2020" gewählt. Zum ersten Mal sei ein Vogel gekürt worden, der als global gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste stehe, teilten der Naturschutzbund (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Donnerstag mit. Nabu-Präsidiumsmitglied Heinz Kowalski erklärte mit Blick auf Deutschland: "Seit 1980 haben wir fast 90 Prozent dieser Art verloren, ganze Landstriche sind turteltaubenfrei." Denn die Tiere werden vielerorts stark gejagt. In Deutschland und in der Schweiz stehen die Tiere allerdings unter einem besonderen Schutz, da sie zu den bedrohten Arten gehören. Besonders im Mittelmeerraum fallen Schätzungen zu Folge rund zwei bis drei Millionen Tiere jährlich der Jagd zum Opfer. In vielen südlichen Ländern gelten sie als Delikatesse.
Info
Turteltauben gehören zu den wenigen Taubenarten, die auch Zugvögel sind.
Besonderer Ruf der Tiere
Turteltauben haben ihren Namen vor allem wegen ihrer Laute, die sie von sich geben ("turr turr"), was sich auch wie eine Art Schnurren anhört. Doch nicht nur deswegen wurde sie damals von Menschen in Volieren gehalten. Ihr besonders gemustertes Gefieder sowie der Volksglaube, dass die Tiere die Krankheiten der Menschen an sich ziehen, sind die vorwiegenden Gründe, weshalb Turteltauben beliebte Hausbewohner wurden.
Häufig werden Verliebte als "Turteltauben" bezeichnet. Da männliche und weibliche Tiere oft unzertrennlich sind, wurde die Bezeichnung auch auf Menschen übertragen.
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Turteltauben werden bis zu 30 Zentimeter groß und 160 Gramm schwer. Sowohl die Weibchen als auch die Männchen haben ein auffällige Gefieder. Das der männlichen Tauben glänzt jedoch mehr.
Die Vögel ernähren sich hauptsächlich von Birken- und Erlensamen, Getreidekörnern und Pflanzenteilen wie Wildgräser. Aber auch Pilze, Beeren und andere weiche Früchte stehen auf dem Speiseplan der Tiere. Heute brüteten hierzulande nur noch 12.500 bis 22.000 Paare.
- Nachrichtenagentur dpa
- Nabu