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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Effektive Tipps Krähen im Garten: Wie vertreibt man die klugen Vögel?

Viele Gärtner stören sich an Krähen. Was Sie gegen die schwarzen Vögel unternehmen können – und warum Krähen Ihrem Garten auch nützen können.
Krähen sind laut, plündern Obstbäume und Vogelhäuschen und können mit ihrer frechen Art andere kleine Vogelarten verscheuchen. Vielen Gartenbesitzern sind sie daher ein Dorn im Auge. Der Wunsch ist groß, die Tiere schnellstmöglich aus dem Garten zu vertreiben. Doch so einfach ist es nicht. Denn Krähen gehören nicht nur zur natürlichen Artenvielfalt – sie sind auch gesetzlich geschützt. Wie vertreibt man die schwarzen Vögel?
Achtung
Krähen dürfen weder verletzt noch getötet oder gestört werden. Beides gilt als Verstoß gegen den Tierschutz und gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Sie dürfen die Tiere daher nur mit tierfreundlichen Methoden vertreiben. Auch ihre Nester dürfen Sie nicht entfernen.
Unterschied: Krähen und Raben
Krähen und Raben gehören zwar beide zu den Rabenvögeln, sie sind jedoch zwei unterschiedliche Vogelarten. So ist beispielsweise der Rabe größer als die Krähe. Generell werden größere Arten eher Rabe, und kleinere eher Krähen genannt. Zu den bekanntesten Krähenarten zählen folgende:
Rabenkrähen (Corvus corone) sind komplett schwarz und zwischen 45 und 49 Zentimetern groß.
Nebelkrähen (Corvus cornix) sind eine Zwillingsart der Rabenkrähen und kommen vorwiegend in Schleswig-Holstein und Ostdeutschland vor. Sie haben einen hellgrauen Körper und einen schwarzen Kopf und Schnabel. Sie sind zwischen 48 und 54 Zentimeter groß.
Saatkrähen (Corvus frugilegus) haben ein schwarzes Gefieder und einen hellen Schnabel. Sie sind knapp 46 Zentimeter groß. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist das Gesichtsfeld der Saatkrähen nackt.
Was gegen Krähen im Garten hilft
Meist sammeln sich Krähen in großen Scharen an einem Ort. Diesen wählen die Tiere je nach Attraktivität aus. Kriterien können etwa die Anzahl der Sitzplätze und Futterquellen sein. Halten sich Krähen also vorzugsweise um oder in Ihrem Garten auf, sollten Sie dafür sorgen, dass dieser für die Vögel unattraktiver wird.
- Keine Futterquellen bieten
Decken Sie Kompost ab, sammeln Sie Fallobst auf und gestalten Sie Futterstellen für Singvögel so, dass Krähen nicht herankommen. - Mülltonnen verschließen
Offener Abfall zieht Krähen an. Lassen Sie also immer den Deckel der Mülltonnen zu. Stellen Sie den Gelben Sack erst kurz vor der Abholung nach draußen. - Lichtquellen vermeiden
Krähen mögen helle, beleuchtete Plätze. Achten Sie auf eine gedeckte Gartenbeleuchtung – auch zuliebe anderer Tiere. - Reflektierende Objekte einsetzen
CDs, Alufolie oder schillernde Bänder können Krähen irritieren. - Lärm als AbschreckungKlappernde Dosen oder andere wiederkehrende Geräusche können kurzfristig helfen – allerdings auch Nachbarn stören. Zudem gewöhnen sich die Tiere auch hieran.
Und was ist mit Krähenattrappen? Krähen aus Plastik oder Aufkleber an den Scheiben sollen abschreckend wirken – echte Tiere erkennen jedoch schnell den Schwindel.
Krähen als Nützlinge
Krähen sind allerdings auch Nützlinge. Denn als Allesfresser erfüllen sie wichtige Funktionen im Ökosystem Garten: Sie beseitigen Aas, Essensreste und andere biologische Abfälle. Demzufolge kann man Krähenvögel auch als eine Art Gesundheitspolizei sehen, die zur Sauberkeit beiträgt und somit verhindert, dass sich Krankheitskeime und Schädlinge im Garten ausbreiten.
Darüber hinaus nutzen viele andere Arten die verlassenen Nester von Krähen als Brutplatz – darunter Waldohreule, Turmfalke oder Baumfalke. Ein Entfernen dieser Nester ist gesetzlich verboten: Krähenvögel gehören laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten.
Eine Gefahr für Singvögel?
Sowohl Krähen als auch Elstern fressen gelegentlich Eier und Jungvögel. Doch Studien zeigen, dass das Ausmaß relativ gering ist. Singvögel machen nur einen kleinen Teil der Nahrung der schwarzen Vögel aus. Außerdem zeigen verschiedene Studien: In Gebieten mit vielen Krähenvögeln ist der Bruterfolg von Singvögeln nicht niedriger als in Gebieten mit wenigen Krähenvögeln.
So schützen Sie Singvögel im Garten
- Nistkästen mit kleinen Öffnungen: Sie sind nur für kleine Arten zugänglich
- Dicht bepflanzte Hecken und Sträucher: Bieten verschiedenen Tierarten Sichtschutz vor Räubern und zugleich ein reiches Nahrungsangebot für Singvögel.
- Futterstellen geschützt anbringen: Ideal sind überdachte, erhöhte Plätze
- Ruhige Ecken im Garten schaffen: Weniger Störungen durch Menschen oder Haustiere ziehen Singvögel an.
- nabu.de: "Krähenvögel – intelligente Überlebenskünstler"
- br.de: "Rabe – der kluge Vogel mit dem schlechten Ruf"
- stuttgarter-nachrichten.de: "Krähen vertreiben: 8 Tipps, wie Sie die schwarzen Vögel loswerden"
- myhomebook.de: "Krähen vertreiben: Mit diesen Tipps halten Sie die Tiere fern"
- agrarheute.com: "Krähen und Tauben vom Feld vertreiben: Zwei neue Repellents wirken"
- weather.com: "Was tun gegen Krähen? Jagd sorgt für Debatte"
- morgenpost.de: "Wie schütze ich die Singvögel im Garten vor den Krähen?"