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Wie lockt man Vögel in einen Nistkasten?


Nützliche Tipps
Wie lockt man Meisen und andere Vögel in einen Nistkasten?

Vögel zu beobachten, macht Spaß. Noch schöner ist es aber, Vögeln beim Brüten und Aufwachsen zuschauen zu können. Mit diesen Tipps klappt es.

Aktualisiert am 29.02.2024|Lesedauer: 5 Min.
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Sie sind ein Vogelfreund und mögen es, wenn im Frühling und Sommer Amseln, Meisen und Co. durch Ihren Garten fliegen und singen? Mit einfachen Mittel können Sie Vögel in Ihren Garten locken und sie dabei unterstützen, dass sie ein Nest in Ihrer Nähe bauen.

Gartenvögel: Meisen brüten gerne in Nistkästen, die an einem geschützten Ort hängen.Vergrößern des Bildes
Gartenvögel: Meisen brüten gerne in Nistkästen, die an einem geschützten Ort hängen. (Quelle: rotofrank/getty-images-bilder)

Wie locke ich Meisen in meinen Nistkasten?

Der Nistkasten sollte so aufgehängt werden, dass kein Wind in das Einflugloch pfeift oder es durch die Öffnung hineinregnen kann. Das heißt, die Öffnung sollte entgegen der Windseite ausgerichtet sein.

Das Vogelhaus sollte zudem außerhalb der Reichweite von Räubern aufgehängt werden. Das gilt sowohl für die Höhe (mindestens zwei bis drei Meter über dem Boden) als auch für die Position – in einem Baum unmittelbar neben starken Ästen könnten sich gegebenenfalls Katzen oder kleine Raubtiere über die Brutstätte hermachen.

Vögel brauchen genau wie Menschen das richtige Umfeld, damit sie sich wohlfühlen und niederlassen. Sorgen Sie daher für einen vogelfreundlichen Garten mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, Nahrungsquellen und Erfrischungsmöglichkeiten. In einem speziellen Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie Ihren Garten vogelfreundlich machen und somit Meisen, Amseln und Rotkehlchen zu sich locken können.

Übrigens

Ein insektenfreundlicher Garten ist zugleich auch ein vogelfreundlicher. Denn Insekten sind ja die Nahrungsquelle vieler Vögel. Aber auch Früchte oder Samen sollten in ausreichender Anzahl vorhanden sein.

Wie locke ich Vögel ins Vogelhaus?

Wer neben Meisen auch noch andere Vögel zum Brüten in den Nistkasten locken möchte, sollte sich an den folgenden Punkten orientieren:

  • Der Nistkasten sollte in entsprechender Höhe hängen.
  • Das Einflugloch sollte korrekt ausgerichtet sein – gen Ost-Süd-Ost.
  • Der Garten sollte ausreichend, variationsreiche Nahrung und Versteckmöglichkeiten bieten.
  • Der Nistkasten sollte sauber und nicht chemisch behandelt oder gereinigt worden sein.
  • Es sollten sich keine – beziehungsweise nicht dauerhaft – Katzen im Garten befinden.
  • Vogeltränken oder -bäder tragen ebenfalls dazu bei, dass sich Vögel in Ihrem Garten wohlfühlen.
  • Nistkästen sollten nicht zu dicht nebeneinander hängen.
  • Der Nistkasten sollte groß genug – aber auch nicht zu groß. Auf der Internetseite des Naturschutzbundes gibt es Bauanleitungen, die Ihnen erklären, worauf bei welcher Vogelart zu achten ist.
  • Der Garten sollte nicht zu aufgeräumt sein. Wer es ordentlich mag, sollte zumindest eine Ecke unaufgeräumt und leicht verwildert lassen. Dort fühlen sich dann Heckenbraunellen, Rotkehlchen oder Zaunkönige wohl. Auch leicht defekte Mauern sind für die gefiederten Bewohner eine Wonne.

Warum gehen Meisen, Finken und Co. nicht in den Nistkasten?

Wenn Meisen oder andere Vögel nicht in den Nistkasten gehen, kann das mehrere Gründe haben:

  • Der Nistkasten hängt falsch.
    Der Nistkasten sollte gen Ost-Süd-Ost ausgerichtet werden. Hängt er in Richtung Norden, kann die Sonne die Brutstätte nicht ausreichend wärmen und es ist zu kalt. Hängt er in südlicher Himmelsrichtung, könnte es im Sommer hingegen zu warm werden, da die Sonneneinstrahlung zu hoch ist. (Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.)
    Zudem sollte er in einer ruhigen Lage hängen. Zu viel "Verkehr", sei es durch Autos, Menschen oder andere Tiere, kann die Vögel verschrecken. Er sollte daher möglichst geschützt positioniert sein.
  • Der Nistkasten ist für die Vögel nicht erreichbar.
    Zu viel Schutz ist allerdings auch nicht gut. Denn wenn Äste, Mauern, Baumstämme oder Bauten in der Einflugschneise des Nistkastens liegen, kann das die Vögel ebenfalls davon abhalten, sich hier zum Brüten niederzulassen. Weitere Informationen dazu haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.
  • Es sind Katzen im Garten.
    Auch wenn sich Katzen ständig im Garten befinden, könnte das Vogelhäuschen für Vögel unerreichbar sein – denn auf dem Weg dorthin oder von dort weg, setzen sie sich zu großen Gefahren aus. Das wiederum gefährdet ihre Brut.
  • Es wurde zu spät aufgehängt.
    Der Nistkasten sollte am besten im Herbst angebracht werden, damit ihn die Tiere zum Überwintern nutzen können. Aber auch noch im Januar oder Februar können Sie die Brutstätte aufhängen. Erst Ende März ist es zu spät. Denn zu diesem Zeitpunkt haben sich Vögel bereits einen Platz zum Brüten gesucht.
  • Das Einflugloch ist zu klein oder zu groß.
    Der Durchmesser des Einfluglochs sollte für Blaumeisen 28 Millimeter, für Feldsperlinge 30 Millimeter und für Haussperlinge, Kohlmeisen, Kleiber und Trauerschnäpper 32 Millimeter groß sein. Ist es zu klein, kommen die Vögel nicht hinein. Ist es zu groß, könnten sich die Tiere nicht sicher genug fühlen. Es kann aber auch sein, dass sie dann durch andere Vögel vertrieben werden. Das ist teilweise bei Blaumeisen und Kohlmeisen der Fall. Bieten Sie daher am besten sowohl Blau- als auch Kohlmeisen jeweils einen Nistkasten an, der die jeweils passende Größe beim Einflugloch hat.
  • Im Garten gibt es kaum Nahrung oder/und Verstecke.
    Damit Vögel ihre Jungen schnell und ausreichend versorgen können, wollen sie keine weiten Wege in Kauf nehmen. In unmittelbarer Nähe des Brutkastens sollte daher ausreichend Nahrung vorhanden sein. Dasselbe gilt auch für Verstecke. Denn bei der Nahrungssuche müssen sich die Elterntiere auch vor Gefahren wie Katzen, Hunden oder Raubvögeln verstecken können.
  • Fehler bei der Reinigung
    Wurden chemische Mittel bei der Reinigung verwendet, kann das die Vögel abschrecken. Zudem sollte die Reinigung nicht zu nachlässig durchgeführt worden sein. Denn befinden sich noch Kotreste oder Nistmaterial in beziehungsweise am Häuschen, kann das die Vögel daran hindern, sich hier niederzulassen – darüber hinaus bergen die Reste gesundheitliche Gefahren, da sich in ihnen Krankheitserreger ansammeln.
    Auch Lackfarbe oder allgemein giftige Anstriche können die Vögel gefährden und abschrecken.
  • Der Nistkasten ist befüllt.
    Befindet sich im Nistkasten Nistmaterial, gehen die Vögel davon aus, dass er bereits durch andere Vögel besetzt ist.

Info

Ein Nistkasten, der falsch hängt, falsch montiert oder befüllt wurde oder dessen Loch zu klein ist, muss nicht entfernt werden. Denn oft nutzen Hornissen oder Wespen den Unterschlupf dann als Niststätte.

Sollte ich den Nistkasten befüllen?

Die Antwort zu der Frage hängt von der Jahreszeit ab.

Nein. Im Frühling, also für Vögel, sollten Sie den Nistkasten nicht befüllen. Denn Vögel suchen sich ihr Nistmaterial gerne selbst aus. Zumal jede Vogelart auch individuelle Vorlieben hat. Es kann außerdem vorkommen, dass die Vögel den Nistkasten meiden, wenn Sie ihn befüllen. Denn dann glauben sie, dass er bereits besetzt ist.

Wenn Sie den Vögeln beim Befüllen des Nistkastens behilflich sein möchten, können Sie Material, dass sich zum Ausstatten der Brutstätte eignet, in die unmittelbare Nähe des Nistkastens legen. Als Material eignet sich: Tierhaar, allerdings unbehandelt, also ohne Zecken- und Flohmittel, Wolle, Heu, Stroh, Federn und anderes, weiches, natürliches Material. Bei Fäden sollten Sie darauf achten, dass diese nicht zu lang sind, da sich die Jungen damit sonst strangulieren können. Zusätzlich können Sie auch getrocknete Blätter und zerstückelte Baumrinde auslegen. Diese Materialien bevorzugen beispielsweise Kleiber. Wer mag, kann auch Moos anbieten.

Ja. Im Herbst, wenn die Brutsaison vorbei ist und die Vögel die Nistkästen verlassen haben, nutzen Fledermäuse, Siebenschläfer und andere Tiere diese Behausungen gerne als Unterschlupf – teilweise sogar zum Überwintern. In dem Fall kann es sinnvoll und für die tierischen Gäste hilfreich sein, wenn Sie den Nistkasten befüllen.

Verwendete Quellen
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