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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schädlinge Deutsche Forscher haben ein Schneckenzaun zum Aufstreichen entwickelt
Schnecken können dem Hobby-Gärtner die gesamte Ernte wegfressen. Doch vor Schnecken-Korn schrecken viele Menschen zurück. Unbedenklicher sind Barrieren, die die schleimigen Vielfraße aufhalten. Schneckenzäune kennt man schon lange, doch Kieler Forscher haben in diesem Jahr ein völlig neuartiges Produkt zur Schneckenabwehr auf den Markt gebracht – eine Art Schneckenzaun zum Aufstreichen.
Der Anstrich trägt den klangvollen Namen "Schnexagon" und verhindert, dass Schnecken auf vertikalen Flächen Haftung finden. Beetumrandungen, Pflanzkübel oder auch die Wand eines Hochbeets werden durch die Neuentwicklung schneckensicher.
"Schnexagon" macht Beete und Pflanzkübel schneckensicher
Mit einem Pinsel trägt man zehn Zentimeter über dem Boden einen ebenfalls zehn Zentimeter breiten Streifen des Mittels auf. Nach 24 Stunden ist der transparente Anstrich eingezogen und die Fläche schneckensicher. Die Schädlinge rutschen einfach ab. Ob Holz, Metall, Beton oder Ton: Fast alle Materialien lassen sich mit "Schnexagon" behandeln.
Die Wirkung kann bei starken Witterungseinflüssen nach sechs bis acht Wochen nachlassen. Dann muss nachgestrichen werden. Oft halte die Wirkung laut Herstellerangaben aber eine ganze Gartensaison lang. Das Mittel ist für Pflanzen und Tiere ungiftig und enthält anders als etwa Schneckenkorn keine Lockmittel.
Wo man "Schnexagon" kaufen kann
Über Crowdfunding finanziert haben die "Schnexagon"-Entwickler eine eigene Firma namens Solvoluta gegründet, die das Produkt vertreibt. Zusätzlich hat man sich mit dem Bauchemie-Spezialisten Lugato einen Partner an Bord geholt, der den Schneckenschutz unter seinem eigenen Label in die Baumärkte gebracht hat.
Dort kostet eine Dose "Schnexagon" mit 375 Millilitern Inhalt meist zwischen 20 und 26 Euro. Die Menge reicht abhängig von der Saugfähigkeit des behandelten Materials etwa für 30 laufende Meter. Sachgerecht gelagert sei das Produkt in einer angebrochenen Dose noch sechs Monate haltbar, verspricht Lugato.
Barriere aus Schneckenzäunen
Eine altbewährte Alternative zur Abwehr der schleimigen Schädlinge sind Schneckenzäune. Sorgfältig aufgebaut halten auch sie Schnecken aus dem eingefassten Beet fern. Zäune aus Metall sind besonders haltbar, fallen dafür aber auch stärker auf als Kunststoffzäune. Optisch ist das nicht jedermanns Sache.
Es gibt auch elektrische Schneckenzäune. Sie sind ebenfalls sehr zuverlässig zur Schneckenabwehr. Die anliegende Spannung ist so gering, dass wie bei den übrigen Schneckenbarrieren die Tiere nicht getötet, sondern lediglich zur Umkehr bewogen werden. Meist speist sich ein solcher Zaun aus einer Batterie, es gibt aber auch Varianten, die aus einer Steckdose oder Solarmodulen mit Strom versorgt werden.
Barrieren schützen nur vor neuen Schnecken
Egal für welche Schnecken-Barriere man sich entscheidet: Nachdem man seine Beete gesichert hat, muss man noch die Tiere loswerden, die sich noch im Beet befinden. Zuverlässig funktioniert das mit Bierfallen, die man sich leicht selbst bauen kann.
Dafür gräbt man einfach ein mit Bier gefülltes Gefäß soweit in den Boden ein, dass der Rand einige Zentimeter übersteht. Schnecken werden vom Bier magisch angezogen und ertrinken beim Versuch, es zu erreichen.
Wer die Schnecken schonen will, kann die Falle leicht modifizieren: In ein großes Gefäß kommt dann ein kleineres mit Bier. Die Innenwände des großen und die Außenwände des kleinen Gefäßes werden mit "Schnexagon" bestrichen. Die Schnecken werden angezogen und landen im großen Gefäß, ohne das Bier erreichen zu können. Man kann sie einfach einsammeln und außerhalb des Beets aussetzen.
Grundsätzlich sollte man mit Bierfallen nur innerhalb geschützter Beete zu arbeiten, denn die Köderfallen können auch Schnecken aus der Umgebung anlocken.
Schnecken-Barriere regelmäßig kontrollieren
Außerdem ist es wichtig, seine Beete regelmäßig zu kontrollieren. Die Barrieren dürfen nicht überwuchert sein. Herüberhängende Blätter oder Äste dienen als Schneckenleiter und machen den gesamten Schutz zunichte.