Mit dem Mythos aufgeräumt Können Spinnen aus dem Staubsauger krabbeln?

Spinnen hinterlassen bei vielen einen Schauer, und der Staubsauger erscheint als Rettung. Doch können die Tiere später wieder herauskrabbeln?
Spinnen (Arachnida) zählen zu den unbeliebtesten Tieren. Viele ekeln oder fürchten sich vor ihnen. Hat sich dann doch einmal eine im Haus verirrt, greifen viele zum Staubsauger und saugen sie ein. Ein Mythos besagt allerdings, dass die Krabbeltiere später wieder durch den Schlauch aus dem Staubsaugerbeutel herauskrabbeln und entwischen können. Stimmt das?
Staubsauger tötet Spinnen nicht (immer)
Viele Experten raten vor dieser Methode der Spinnenbeseitigung ab. Sie ist für Spinnen besonders qualvoll. Zudem überleben einige Arten die Tortur und krabbeln aus dem Staubsaugerbeutel wieder heraus, sobald das Gerät in die Ecke gestellt wird.
Beim Aufsaugen werden Spinnen – je nach Staubsaugermodell und Saugmodus – mit bis zu 140 km/h aufgesaugt und durch den Schlauch geschleudert. Der Schlauch ist allerdings nicht gerade, sondern gebogen. Beim Aufsaugen stoßen die Spinnentiere folglich mit voller Wucht gegen die Innenseiten des Schlauchs. In den meisten Fällen sterben sie aufgrund ihrer Verletzungen und landen tot im Staubbeutel. Robustere Exemplare überleben jedoch zunächst stark verletzt, versuchen, wieder herauszukrabbeln, oder sterben qualvoll im Staubbeutel.
Tierfreundlicher ist es, ein Glas über die Spinne zu stülpen. Schieben Sie anschließend ein Blatt oder ein Stück dünne Pappe (Postkarte) darunter, drehen Sie das Glas um und bringen Sie Ihren Fang nach draußen. Trauen Sie sich nicht so nah an die Spinne heran, können Sie spezielle Geräte wie einen "Spider Catcher" verwenden.
Weberknechte lieber nicht einsaugen
Ein besonderer Fall liegt bei Weberknechten (Opiliones) vor. Sie zählen zwar nicht zu den Spinnentieren, werden aufgrund ihrer langen Beine dennoch oft mit ihnen verwechselt. Der Unterschied ist nicht nur die Anzahl der Augen (Details dazu hier). Weberknechte sind auch mit einer Stinkdrüse ausgestattet. Durch diese sondern sie bei Gefahr oder starkem Druck ein stark riechendes Sekret (Wehrsekret) ab. Also auch beim Einsaugen. Wenn Sie einen Weberknecht einsaugen, verteilt sich das Sekret im Staubsauger. Gegen diesen Geruch hilft oftmals nur die intensive Reinigung des Gerätes.
- nabu.de "Spinnen: Dulden oder raussetzen?"
- geo.de Weberknecht"
- Nabu.de "Weberknechte"