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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im Norden gesichtet Afrikanische Baumschlange: Was Sie bei einer Begegnung tun sollten
Sie hat Giftzähne, kann bis zu 1,6 Meter lang werden und blitzschnell zubeißen: Die Boomslang ist eine giftige Trugnatter, die ihr Unwesen aktuell in Norddeutschland treibt.
In Norddeutschland herrscht eine angespannte Stimmung: Eine Afrikanische Baumschlange versetzt die Polizei und Feuerwehr in Alarmbereitschaft. Sie soll sich in der Gemeinde Oeversee aufhalten. Wie sollte man sich bei einer Begegnung mit der giftigen Boomslang, wie die Afrikanische Baumschlange noch genannt wird, verhalten? Und wie gefährlich ist ein Biss?
Das sollten Sie über die Afrikanische Baumschlange wissen
Die Afrikanische Baumschlange (Dispholidus typus) ist eher tagaktiv. Die Nächte verbringt die 1,2 bis 1,6 Meter lange Schlange eher ruhend in ihren Verstecken.
Meist hält sich die Boomslang in Hecken, Sträuchern oder Bäumen auf – daher auch der Name. Aufgrund ihrer grünen Färbung ist sie in dieser Umgebung schwer zu erkennen. Allerdings gibt es auch Baumschlagen, die braun bis olivgrün gefärbt sind. Die Unterschiede hängen unter anderem von ihrem ursprünglichen Lebensraum ab.
Lediglich zum Jagen von Eidechsen oder Geckos oder zum Sonnenbaden hält sich das Reptil auf dem Boden auf. Da sie hier nicht allzu gut getarnt und meist weit entfernt von Versteckmöglichkeiten ist, ist die Afrikanische Baumschlange auf diesem Untergrund besonders vorsichtig und scheu.
Ist die Afrikanische Baumschlange für Menschen gefährlich?
Die Afrikanische Baumschlange ist sehr scheu. Bemerkt sie, dass sich Menschen in ihrer Umgebung befinden, weicht sie ihnen aus und versteckt sich, so gut es geht.
Kommt es dennoch zu einer Begegnung und fühlt sich die Schlange bedroht oder angegriffen – beispielsweise weil sie angefasst wird – nimmt sie eine Drohgebärde ein. Dafür bläht sie ihren Nacken so auf, dass in diesem Bereich das bunte Muster zum Vorschein kommt. Hält die Bedrohung weiterhin an, bläht sie auch ihren restlichen Körper auf. Weicht der Feind dann nicht zur Seite, beißt sie ruckartig zu.
Da es sich um eine Giftschlange handelt, kann ein Biss für den Menschen gefährlich werden. Die Symptome nach einem Biss sind Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Schwellungen, starke Blutungen an der Bissstelle, Blutungen an den Mundschleimhäuten sowie gegebenenfalls innere Blutungen, die zum Tod führen können, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Darüber hinaus schadet das Gift den Nieren. Diese Auswirkungen sind jedoch erst nach mehreren Stunden oder bis zu zwei Tagen erkennbar.
Allerdings: Bissunfälle sind sehr selten. Meist sind nur jene Personen betroffen, die verstärkt mit den Tieren zu tun haben – beispielsweise Halter der Schlangenart oder Reptilienpfleger.
Wie verhalte ich mich, wenn ich eine Afrikanische Baumschlange sehe?
Wenn Sie das Reptil entdecken, sollten Sie sich ruhig verhalten und sich langsam von dem Tier entfernen. Beobachten Sie es, damit Sie möglichst schnell auf sein Verhalten reagieren können – beispielsweise wenn es zum ruckartigen Zubeißen ansetzt.
Darüber hinaus sollten Sie bei einem Fund dringend die Polizei oder die Feuerwehr informieren. Warnen Sie auch Passanten, die sich dem Fundort nähern wollen. Diese sollten die Umgebung ebenfalls weitläufig umgehen und somit ihr Bissrisiko reduzieren.
Sollten Sie gebissen worden sein, suchen Sie umgehend einen Arzt auf – idealerweise gehen Sie direkt ins Krankenhaus. Fassen Sie das Tier auf keinen Fall an und versuchen Sie unter keinen Umständen, es einzufangen. Es besteht Lebensgefahr für Sie.
- sophienhof-lodge.com "Afrikanische Baumschlange"
- tierlexikon.fandom.com "Afrikanische Baumschlange"
- animalia.bio "Boomslang"