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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schön, aber gefährlich Roter Fingerhut: So giftig ist die Pflanze
Die glockenförmigen, purpurfarbenen Blüten üben eine beinahe magische Anziehungskraft auf den Betrachter aus: Doch Vorsicht! Digitaloide sorgen dafür, dass Roter Fingerhut giftig ist. An welchem Standort Sie diese Giftpflanze finden können und weitere Informationen, erfahren Sie hier.
Roter Fingerhut: Standort und Merkmale
Roter Fingerhut gilt in Europa als die am meisten verbreitete Fingerhut-Art und ist hochgiftig. Die Pflanze wächst 30 bis etwa 130 Zentimeter hoch und ist in der freien Natur vorwiegend an Waldrändern, auf Waldlichtungen sowie an Kahlschlägen zu finden. Doch auch als Zierpflanze für Gärten ist Roter Fingerhut sehr beliebt.
Wichtig für den idealen Standort ist ein sandiger, stickstoffhaltiger Lehmboden. Von Juni bis August lockt die Giftpflanze mit außergewöhnlichen Blüten: Sie sind rot und weisen eine Glockenform auf. Die Glockenblüten werden etwa fünf Zentimeter lang und hängen in Trauben am oberen Teil des Stängels. Von innen sind die Blüten oft gefleckt. Roter Fingerhut besitzt Laubblätter, die als eiförmig bis lanzettlich zu beschreiben sind – an der Unterseite sind die Blätter graufilzig behaart.
Was macht Roten Fingerhut giftig?
Grundsätzlich sind alle Bestandteile vom Roten Fingerhut giftig, jedoch sind vor allem in Stängel und Blättern die giftigen Digitaloide konzentriert. Diese werden auch als Herzglykoside bezeichnet, da sie Einfluss auf den Herzrythmus nehmen.
Schon der Verzehr von zwei bis drei Blättern kann für Erwachsene tödlich enden, warnt die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn. Vor allem für kleine Kinder stellt Roter Fingerhut daher eine extreme Gefahr dar: Diese sollten niemals in der Nähe vom Standort der Giftpflanze spielen und dabei vielleicht aus Versehen Blüten oder Blätter in den Mund nehmen. Familien mit Kindern sollten niemals vergessen, dass Roter Fingerhut giftig ist und sicherheitshalber darauf verzichten, die Giftpflanze im Garten anzupflanzen.
Mögliche Vergiftungserscheinungen
Zu den Symptomen einer Vergiftung durch Roten Fingerhut zählen bereits kurz, nachdem das Gift in den Organismus gelangt ist, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Außerdem können schwere Herzrhythmusstörungen sowie zentralnervöse Sehstörungen, Delirium und Halluzinationen auftreten. Im äußersten Fall kann der Tod durch Herzstillstand eintreten.
Die wichtigsten Arten des Fingerhuts im Überblick:
- Roter Fingerhut (Digitalis purpurea): heimische Wildpflanze, die purpurrosafarbene Blütenglocken hat. Blüht von Juni bis Juli und wird bis zu 130 Zentimeter hoch.
- Garten-Fingerhut (Digitalis x mertonensis): Hybride aus dem Roten und dem Großblütigen Fingerhut mit großen, orangerosafarbenen Blüten. Wird bis zu 70 Zentimeter hoch.
- Rostiger Fingerhut (Digitalis ferruginea): sehr schlanke, dichte Blütentrauben mit orangeroten Einzelblüten. Der rostige Fingerhut ist relativ trockenheitsverträglich und daher auch für sonnigere Standorte geeignet. Erreicht eine Höhe von bis zu 120 Zentimeter.
- Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora): heimische Wildpflanze mit großen gelben, weit geöffneten Glockenblüten mit bräunlicher Innenzeichnung. Wird bis zu 100 Zentimeter hoch und blüht von Juni bis August.
- Spanischer Fingerhut (Digitalis obscura): gelborange Blüten. Bei uns leider nur an geschützten, nicht zu feuchten Standorten im Weinbauklima zuverlässig winterhart Wird rund 70 Zentimeter hoch und blüht von Juli bis August.
- Eigene Recherche