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Clematis pflanzen und schneiden: Tipps für die Waldreben


Clematis pflanzen und schneiden
Im Sommer blühende Waldrebe jetzt abschneiden

Die Clematis (auch Waldrebe genannt) wird besonders gerne im Verbund mit Rosen angepflanzt. Die verschiedenen Sorten blühen in den vielfältigsten Farben und Formen. Die Pflege von Clematis im Überblick.

Aktualisiert am 25.06.2019|Lesedauer: 4 Min.
Von t-online
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In unseren Gärten wachsen vor allem zwei verschiedene Sorten Clematis: Zum einen die Clematis-Hybriden, deren Blüten Durchmesser bis zu 15 Zentimeter erreichen können. Zum anderen die mitteleuropäische und ostasiatische Wildarten. Deren Blüten sind zwar kleiner und zierlicher, dafür sind diese Pflanzen jedoch robuster und weniger anfällig für Krankheiten. Auch in der Blütezeit unterscheiden sich die Pflanzen: So gibt es Sorten, die im April und Mai blühen, und Sommersorten, die ihre Blüten von Juni bis August zeigen.

Clematis "Josephine"Vergrößern des Bildes
Clematis: Im Sommer blühende Arten sollten im Winter geschnitten werden. (Quelle: Mindstyle/getty-images-bilder)

Den richtigen Standort wählen

Die Waldreben fühlen sich an einem sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten am wohlsten. Der beste Standort ist eine nach Süden oder Westen gelegene Mauer. Im leichten Schatten wachsen beispielsweise die Alpen-Waldrebe oder der Berg-Waldrebe gut. Die Erde sollte recht nährstoffreich sein und vor allem durchlässig, denn Staunässe verträgt die Clematis keinesfalls. Gegebenenfalls muss man beim Pflanzen zuerst eine Drainage-Schicht aus Kies anlegen.

Für die Pflanzung einer Clematis sollte ein Loch von etwa einem halben Meter Tiefe in den Erdboden gegraben werden. Dies gewährleistet einen sicheren Stand auch bei stärkerem Wind.

Der beste Zeitpunkt, um Clematis zu pflanzen, ist im Spätsommer: August und September. Dann ist der Boden warm genug, damit die jungen Pflanzen kräftige Wurzeln ausbilden können.

Clematis regelmäßig gießen

Generell sind Clematis sehr durstige Pflanzen, die somit regelmäßig bewässert werden müssen. Dies ist im Frühjahr und in der Sommerzeit besonders wichtig. Da die Wildformen der Clematis Waldgewächse sind, fühlt sich die Clematis unter waldartigen Bedingungen am wohlsten: Am Boden eher feucht und schattig, in der Höhe darf es dann sonnig werden. Den Fuß der Pflanzen kann man daher mit Mulch bedecken, um ein Austrocknen der empfindlichen Wurzeln zu vermeiden.

Clematis schneiden

Wann und wie geschnitten wird, hängt von der Rückschnittgruppe ab.

- Die meisten sommerblühenden Arten gehören zur Rückschnittgruppe drei, etwa Clematis integrifolia, heracleifolia, texensis, orientalis sowie Clematis tangutica. Sie werden zum Winterbeginn 20 bis 50 Zentimeter über dem Boden gekappt.

- Die einmal im Frühjahr und einmal im Sommer blühenden Hybriden der Gruppe zwei schneidet man im frühen Winter entweder einen Meter über dem Boden ab oder man nimmt die Hälfte der Pflanze ab. Zeigt sich nach der ersten Blütezeit im Frühjahr Fruchtansatz, wird auch dieser geschnitten.

- Pflanzen, die im Frühjahr blühen wie Clematis montana und alpina, werden nicht im Winter, sondern im Mai oder Juni nach der Blüte gekürzt. Sie gehören der Rückschnittgruppe eins an.

Clematis im Kübel

Auch als Kübelpflanze macht sich die Clematis recht gut. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass das Wasser gut ablaufen kann, indem man beispielsweise den Kübel auf kleine "Füße" stellt. Dennoch braucht die Clematis vor allem an warmen Tagen täglich reichlich Wasser. Nach vier Jahren sollte man die Wurzeln verjüngen: Dazu wird die die Pflanze zuerst oben zurückgeschnitten, danach aus dem Topf geholt und die Wurzeln um ein Drittel gekürzt.

Vermehrung durch Absenken

Die Clematis lässt sich durch Ableger vermehren. Dazu füllt man einen Blumentopf mit Anzuchterde und gräbt ihn neben der Mutterpflanze in den Boden. Danach löst man einen kräftigen Trieb von der Hauptpflanze, zieht ihn über den Blumentopf und biegt ihn dann nach oben. Der "Knick" sollte sich an einem sogenannten Knoten, einer sichtbaren Verdickung befinden. Damit ist jedoch nicht gemeint, den Trieb wirklich abzuknicken, die Pflanze darf nicht verletzt werden, sondern nur gebogen. Diese Stelle wird leicht in die Erde gedrückt. Dort bildet die Clematis später neue Wurzeln. Das dauert allerdings einige Zeit. Der Rest des Triebs wird an einem Stab festgebunden, damit er aufrecht nach oben wächst. Haben sich Wurzeln gebildet, kann man den Ableger von der Mutterpflanze trennen.

Vermehrung durch Stecklinge

Kletternde Arten der Clematis kann man auch durch einfache Stecklinge vermehren. Dazu schneidet man im Frühling oder Frühsommer fünf bis acht Zentimeter große Stecklinge von der Pflanze ab. Diese werden in einen Blumentopf mit Anzuchterde gesteckt, bis sie Wurzeln gebildet haben. Wer den Topf in eine Klarsichtfolie steckt und oben zubindet, hat ein Mini-Gewächshaus und damit optimales Anzuchtklima. Pralle Sonne aber vermeiden! Haben die Stecklinge Wurzeln, setzt man sie in größere Töpfe um. Im nächsten Frühjahr kommen die Pflanzen dann im Topf ins Freie und werden zum Ende des Frühlings endgültig eingepflanzt.

Krankheiten: Clematiswelke

Diese Krankheit wird von einem Pilz hervorgerufen. Man erkennt die Welke an bräunlichen Flecken an den Blättern, die sich rasch ausbreiten. Innerhalb weniger Tage sterben befallene Triebe ab. Besonders betroffen sind die großblütigen, im Frühjahr blühenden Clematis-Hybriden. Als Maßnahme werden die befallenen Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Die kranken Pflanzenteile gehören wegen der Verbreitungsgefahr nicht auf dem Kompost, sondern in den Hausmüll. Anschließend muss die Clematis mit einem Fungizid behandelt werden.

Clematis-Sorten für Einsteiger

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau gibt Tipps, welche Clematis-Sorten sich auch für weniger erfahrene Gärtner eignen. Von den kleinblütigen Clematis-Sorten mit Wildcharakter sind dies beispielsweise die Clematis alpina und die C.montana. Diese Pflanzen blühen Ende April bis Mai, ein leichter Schnitt erfolgt gleich nach der Blüte. Große Blüten haben dagegen die frühjahrsblühenden Hybriden. Sie blühen ab Mitte Mai und werden ebenfalls, falls notwendig, danach leicht geschnitten. Diese Pflanzen eignen sich auch für den Kübel. Zu ihnen zählen unter anderem die Sorte "Fujimusume", "Guernsey Cream" oder "Niobe".

Die sommerblühenden Hybriden brauchen jährlich einen kräftigen Schnitt. Sie zeigen ab Mitte Juni ihre Pracht. Die Blüten können einen Durchmesser bis zu 20 Zentimeter haben. Dazu zählen "Ascotiensis", "Comtesse de Bouchaud" oder "Viola". Recht robust sind die Pflanzen der Viticella-Gruppe (Clematis Viticella ist die italienische Waldrebe). Sie blühen ab Mitte Juni und müssen kräftig geschnitten werden.

Pflegesteckbrief Clematis (Waldrebe)
Standort sonnig bis halbschattig; durchlässiger Boden
Gießen vor allem im Frühjahr und Sommer reichlich
Krankheiten bei Clematiswelke kräftig zurückschneiden
Vermehrung durch Stecklinge oder Ableger
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