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Warum ist die Papageienpflanze verboten? Der Grund verblüfft


Invasive Pflanzen
Warum ist die Papageienpflanze verboten? Der Grund verblüfft

Jana Lippmann

05.11.2024 - 04:00 UhrLesedauer: 2 Min.
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Asclepias syriaca, commonly called common milkweed, butterfly flower, silkweed, silky swallow-wort, and Virginia silkweed.Vergrößern des Bildes
Die Papageienpflanze (Asclepias syriaca) breitet sich unter anderem über ihre Samen aus. (Quelle: xcavanimagesx via imago-images.d/imago)

Die Papageienpflanze ist schwach giftig, doch das ist nicht der Grund, weshalb sie in der EU verboten wurde. Erfahren Sie hier die Hintergründe.

Die Papageienpflanze, auch Seidenpflanze genannt, stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Dank ihrer exotischen Blütenpracht galt sie eine Zeit lang als beliebte Zierpflanze. Dabei ist sie für Menschen und Haustiere giftig, sodass beim Umgang mit der Pflanze immer Vorsicht geboten ist.

Doch die eigentliche Gefahr und der Grund für ihr EU-weites Verbot liegen woanders. Wir klären auf.

Das invasive Potenzial der Papageienpflanze

Die exotische Pflanze zählt zu den invasiven Arten, die in der Lage ist, die heimischen Pflanzen zu verdrängen. Sie nutzt gleich mehrere Strategien, um sich schnell zu verbreiten. Auf diese Weise entstehen dichte und bis zu zwei Meter hohe Pflanzenbestände, gegen die die heimische Flora wenig Chancen hat.

Zum einen vermehrt sich die Papageienpflanze über unterirdische Wurzelausläufer, aber auch über ihre Samen. Diese Samen verteilt sie entweder selbst mit einer Schleuderbewegung oder lässt sie durch den Wind transportieren. Auch über einen Bach- oder Flusslauf können die Samen weite Strecken zurücklegen und an einer neuen Stelle keimen.

Werden Pflanzenteile unsachgemäß transportiert oder unachtsam weggeworfen, kann sich die Papageienpflanze ebenso darüber ausbreiten.

Folgen der Pflanzeninvasion

Die Möglichkeit, die mit Seidenhaaren ausgestatteten Samen durch Wind und Wasser über weite Strecken transportieren zu lassen, sorgt für ein enormes Verbreitungspotenzial. Dadurch verdrängt die Papageienpflanze heimische Pflanzenarten und reduziert die Biodiversität.

Wenn die Samen an ein Flussufer gespült werden und dort Wurzeln schlagen, destabilisieren die Keimlinge das Ufer und fördern die Erosion. Auf den Feldern treten durch die Papageienpflanze Ertragsverluste auf, da sie mit den angebauten Nutzpflanzen um Nährstoffe und Licht konkurriert.

Die Verdrängung heimischer Pflanzenarten hat auch Auswirkungen auf einige Insekten, da dadurch deren Lebensräume zerstört werden. Betroffen sind unter anderem Spinnen und Tausendfüßer sowie Insektenarten, die ein vielfältiges Blütenangebot brauchen.

Hinzu kommt, dass die exotische Pflanze mit den klimatischen Veränderungen, wie steigenden Temperaturen und längeren Trockenperioden, gut zurechtkommt. Das könnte ihr einen weiteren Vorteil gegenüber der heimischen Flora verschaffen und ihre Ausbreitung weiter vorantreiben.

Maßnahmen gegen die Invasion

Seit August 2017 ist der Handel mit der Papageienpflanze EU-weit verboten. Es dürfen weder Samen noch Pflanzen oder Pflanzenteile gekauft oder verkauft werden.

Sollten Sie eine Papageienpflanze in Ihrem Garten haben, graben Sie sie samt Wurzelstock aus. Lassen Sie alle Pflanzenteile in genehmigten Anlagen verbrennen oder entsorgen Sie sie in der Biotonne oder im Restmüll. Werfen Sie sie nicht auf den Kompost, denn das würde zu einer Verbreitung beitragen.

Reinigen Sie alle Gartengeräte, die mit dem Gewächs in Berührung gekommen sind. Seien Sie im Umgang mit der giftigen Pflanze zudem sehr vorsichtig und tragen Sie Handschuhe.

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